Atmung – Anatomie und Funktion der Lunge

Atmung - frau atmet frei

Wir Menschen haben unseren Alltag. Wir gehen zur Arbeit, machen Sport, treffen uns mit Freunden. Kurz gesagt wir leben unser Leben. Dabei vergessen wir oft, was genau uns dieses Leben ermöglicht. Wir denken nur selten daran, dass wir atmen. Doch die Atmung ist in jeder Sekunde unseres Lebens präsent. In diesem Artikel schauen wir uns an, wie sie funktioniert, welche Organe mithelfen und wie du richtig atmest.

Warum ist Atmung lebensnotwendig? Warum atmen wir?

Damit wir leben können, müssen bestimmte Voraussetzungen gegeben sein.

Zum Beispiel musst du regelmäßig ausreichend Wasser trinken, damit dein Körper nicht austrocknet.

Außerdem musst du auch ausreichend Nahrung aufnehmen, damit er aus den Nährstoffen die Energie für deine Aktivitäten bekommt.

Die Atmung ist ebenfalls eine der wichtigsten Voraussetzungen für unser Leben. Sie versorgt uns mit dem notwendigen Sauerstoff. Ohne ihn können wir nicht überleben.

Durch unsere Atmung schaffen wir es, den Sauerstoff aus der Luft in unseren Körper aufzunehmen.

Und weil die Atmung so wichtig für uns ist und damit wir das Atmen nicht vergessen, passiert dies, ohne dass wir darüber nachdenken müssen.

Aber wie funktioniert es genau?


Atmung - Wie funktioniert sie?

In unserem Körper gibt es Millionen von kleinen Zellen. Diese Zellen sind die kleinste Funktionseinheit.

Dabei sind die wichtigsten Zellen die Ei- und Samenzellen, Nervenzellen, Sinneszellen, Bindegewebszellen, Muskelzellen und Knochenzellen. Und alle Zellen benötigen Sauerstoff, damit sie funktionieren.

Wie kommt der Sauerstoff aus der Luft jetzt zu diesen Zellen?

Alle Zellen in deinem Körper werden durch die roten Blutkörperchen mit Sauerstoff versorgt.

Rote Blutkörperchen transportieren den Sauerstoff

Rote Blutkörperchen transportieren den Sauerstoff

Die Blutkörperchen sind rot, weil sie den Blutfarbstoff Hämoglobin enthalten. Die wichtigste Aufgabe des Hämoglobins ist es den Sauerstoff zu transportieren.

Über die Blutgefäße und den Blutkreislauf gelangen die roten Blutkörperchen mit dem Hämoglobin und dem Sauerstoff zu den Zellen deines Körpers.

Woher weiß das rote Blutkörperchen, welche Zelle Sauerstoff benötigt?

Dies passiert automatisch, aufgrund chemischer Prozesse, auf die wir hier aber nicht weiter eingehen.

Kommt jetzt ein rotes Blutkörperchen mit Sauerstoff an einer Zelle vorbei, die Sauerstoff benötigt, löst sich der Sauerstoff vom Hämoglobin. Dann wandert der Sauerstoff in die Zelle hinein.

In der Zelle entsteht mit dem Sauerstoff durch chemische Reaktionen Kohlendioxid. Dieses Kohlendioxid wandert nun aus der Zelle heraus und wird im Austausch zum Sauerstoff vom Hämoglobin aufgenommen.

Jetzt transportiert das rote Blutkörperchen das Kohlendioxid durch die Blutbahn. 

Irgendwann kommt das rote Blutkörperchen in der Lunge an, wo der umgekehrte Austausch stattfindet.

In unserer Lunge gibt das rote Blutkörperchen das Kohlendioxid an die eingeatmete Luft ab und nimmt zu gleich den Sauerstoff aus der Luft wieder auf.

Um zu verstehen, wie der Austausch in der Lunge funktioniert, müssen wir uns einmal zuvor bewusst machen, welche Organe an der Atmung beteiligt sind.


Atmungsorgane - Diese Organe zählen zum Atmungssystem

Deine Atmung ist ein ausgeklügeltes System, das auch Atmungssystem genannt wird. Es besteht aus mehreren Organen. Dabei wird es automatisch gesteuert, sodass du nicht über die Atmung nachdenken musst.

An der Atmung sind folgende Organe beteiligt:

Die Atemwege:

Die Atemluft strömt beim Ein- und Ausatmen immer durch diese Wege. Dabei unterscheiden wir zwischen oberen Atemwegen und unteren Atemwegen.

Obere Atemwege:
  • Mund und Nase
  • Nasen-Rachenraum
  • Kehlkopf - er befindet sich am Beginn der Luftröhre. Im Kehlkopf  sind die Stimmbänder mit der Stimmritze dazwischen.
Untere Atemwege
  • Die Luftröhre
  • Die Bronchien: Die Luftröhre teilt sich in zwei Stränge für den rechten und linken Lungenflügel auf. Nach dieser Gabelung heißen die beiden Röhren Bronchien. Die Bronchien teilen sich immer weiter auf. Die kleinen Röhren heißen dann Bronchiolen. Die Bronchiolen enden in den Lungenbläschen.
  • Lungenbläschen: Die Lungenbläschen sitzen an den Bronchiolen. Sie sind winzig klein und von einer dünnen Haut umgeben.

Die Lunge

Die besteht aus zwei Lungenflügeln. In den Lungenflügeln verlaufen die Bronchien und Bronchiolen bis zu den Lungenbläschen. Um die Bronchien und Lungenbläschen herum befindet sich das sogenannte Lungengerüst.

Das Zwerchfell

Das Zwerchfell kannst du dir wie ein rundes Zelt vorstellen, das aus Muskeln und Sehnen besteht. Es trennt die Brusthöhle von der Bauchhöhle und ist gleichzeitig der wichtigste Atemmuskel.

3D Darstelllung des Oberkörpers eines Menschen mit eingefärbten Zwerchfell

3D Darstelllung des Oberkörpers eines Menschen mit eingefärbten Zwerchfell

Der Brustkorb

Der Brustkorb wird von den Rippen gebildet.

Sie sind hinten mit kleinen Gelenken an der Wirbelsäule befestigt. Vorne haben sie eine Verbindung zum Brustbein. Die unteren Rippen haben vorne ein freies Ende.

Zwischen den Rippen sind kurze Muskeln. Wir nennen sie Zwischenrippenmuskeln. Dabei gibt es äußere und innere Zwischenrippenmuskeln.

Die Rippen verlaufen normalerweise schräg von oben nach unten. Wenn sich die äußeren Muskeln zwischen den Rippen anspannen, heben sich die Rippen. Dadurch vergrößert sich der Brustkorb.

Die inneren Muskeln bewirken das Gegenteil.

Das Atemzentrum

Deine Atmung wird vom Atemzentrum gesteuert. Es sitzt im verlängerten Rückenmark. Das Atemzentrum verarbeitet die Informationen verschiedener Sinneszellen und passt die Atmung an die Bedürfnisse deines Körpers an.


All diese Organe sind an deiner Atmung beteiligt. Manche Organe sind aber besonders wichtig oder spielen für deine Atmung eine besonders wichtige Rolle.

Daher erkläre ich dir als Nächstes die Funktion der wichtigsten Atmungsorgane. 


Die Funktion wichtiger Atmungsorgane einfach erklärt

Gerade in Bezug auf Lungenkrankheiten sind bestimmte Atmungsorgane besonders hervorzuheben. Denn ist ihre Funktion gestört, treten die unterschiedlichsten Erkrankungen auf.

Gerade wenn du unter einer Lungenkrankheit leidest, hilft dir dieses Wissen deine Krankheit besser zu verstehen.

Dabei schauen wir uns zu erst die Lunge selbst genauer an.

Lungen - Warum die Lungenflügel nicht zusammenfallen

Neben der Luftröhre gehören die zwei Lungenflügel zur Lunge.

Lungenflügel und Luftröhre in 3D

Lungenflügel und Luftröhre in 3D

Eine Schleimhaut bedeckt die Lungenflügel von außen. Dadurch haften die Lungenflügel an der Innenseite des Brustkorbes und des Zwerchfells, wie eine nasse Folie an einer glatten Oberfläche.

Durch die Schleimhaut an den Lungenflügeln können diese den Bewegungen des Brustkorbes und des Zwerchfells folgen.

Bronchien - Die feinen Verästelungen in der Lunge einfach erklärt

Dort wo sich die Luftröhre nach rechts und links aufteilt, beginnen die Bronchien. Auch sie sind immer noch wie eine Röhre.

Jedoch teilen sie sich noch weiter in noch kleinere Röhrchen auf, wie die Äste eines Baumes. Mit jeder Aufteilung werden die Bronchien im Durchmesser immer kleiner. Aber alle verästelten Röhrchen gehören zu den Bronchien.

Jedoch werden die feineren Abschnitte der Bronchien Bronchiolen genannt. Häufig sagen wir nur Bronchien, wenn wir eigentlich Bronchien und Bronchiolen meinen.

Atmung - 3D Darstellung des Oberkörpers eines Menschen mit eingefärbten Bronchien

3D Darstellung des Oberkörpers eines Menschen mit eingefärbten Bronchien

Die Bronchiolen münden schließlich in die Lungenbläschen. Die Lungenbläschen heißen in der Fachsprache auch Alveolen.

In unserem Beispiel von einem Baum mit seinen Ästen entsprechen die Lungenbläschen den Blättern.

Da sie eine wichtige Funktion im Atmungssystem übernehmen, gehen wir gleich genauer auf sie ein. Zunächst gibt es in den Bronchien ein weiteres wichtiges Element: Die Schleimhaut.

Die Schleimhaut der Bronchien - Wie sie deine Lunge schützt

An der Innenseite der Bronchien befindet sich eine spezielle Schleimhaut. In dieser Schleimhaut befinden sich viele Zellen, die Schleim absondern (die Becherzellen).

In diesem Schleim verfangen sich Schmutzstoffe und Krankheitserreger. Winzigste Flimmerhärchen entfernen sie zusammen mit dem Schleim aus der Lunge.

Die Flimmerhärchen kannst du dir wie kleinste Härchen vorstellen. Mit wellenförmigen Bewegungen befördern sie Schleim und Sekrete nach draußen. Du kannst dir ihre Bewegungen wie die von Getreide im Wind vorstellen.

Außerdem sitzen in der Schleimhaut Sinneszellen, die Reize aufnehmen, und an das Atemzentrum weiterleiten. Diesen Reiz nimmst du beispielsweise als Hustenreiz oder Schmerz wahr.

Durch ihre vielen Funktionen ist die Schleimhaut sehr wichtig für unser Atemsystem. Bei einigen Lungenkrankheiten ist genau diese Funktion gestört.

Doch bevor wir auf die Krankheiten eingehen, schauen wir uns an, wie die Lungenbläschen funktionieren.

Alveolen - Aufbau und Funktion der Lungenbläschen

Die Alveolen sind winzige Bläschen, die aus einer dünnen Haut bestehen. In dieser Haut befinden sich winzige Blutgefäße, die Kapillaren genannt werden. 

Da sich in den Bläschen die Atemluft mit dem Sauerstoff befindet, kann der Sauerstoff durch die dünne Haut in die umliegenden Blutgefäße gelangen.

Ein Lungenbläschen alleine reicht nicht aus, um deinen Körper mit Sauerstoff zu versorgen. Daher besitzt deine Lunge eine große Zahl an Alveolen.

Atmung - Alveolen - 3D Darstellung der Lungenbläschen

Alveolen - 3D Darstellung der Lungenbläschen

Insgesamt gibt es etwa 300 Millionen Lungenbläschen im menschlichen Körper. Durch diese große Menge an Lungenbläschen ist die gesamte Oberfläche deiner Lunge riesig und entspricht etwa 100 bis 140 Quadratmetern.

Dies ist vergleichbar mit den Blättern eines Baumes. Ein einzelnes Blatt hat keine große Fläche. Aber legst du alle Blätter nebeneinander auf den Boden, ergibt sich eine große Fläche, durch die der Baum effektiv das Sonnenlicht ausnutzt.

Wie kommt jetzt aber der Sauerstoff in deine Lungenbläschen?


Wie atmen wir ein und aus?

Damit die Umgebungsluft durch deine Nase oder Mund, durch die Luftröhre in die Lungenflügel zu den Alveolen strömt, müssen sich deine Lungenflügel bewegen.

Da sie selber aber keine Muskeln haben, werden sie durch die Muskeln des Brustkorbes und des Zwerchfells bewegt.

Atmest du nun ein, bewegen sich die Muskeln des Brustkorbes und Zwerchfells. Dadurch blähen sich die Lungenflügel auf und die Atemluft strömt aus der Umgebung über deinen Mund oder Nase durch die Luftröhre und die Bronchien.

Am Ende der Bronchien erreicht die Atemluft deine Lungenbläschen. Du kannst dir diese Bewegung wie einen Schwamm vorstellen, der gerade Wasser aufnimmt.

Dieser ganze Ablauf ist aber noch nicht die äußere Atmung.

Was ist äußere Atmung?

Die äußeren Atmung findet in der Lunge selber statt. Sie beschreibt den Prozess, wie deine Lungen Sauerstoff aus der Atemluft aufnehmen und Kohlendioxid an die Atemluft abgeben.

Wie funktioniert dies genau?

Die frische sauerstoffreiche Atemluft befindet sich nun in den Lungenbläschen.

Durch die dünne Haut der Lungenbläschen gelangt der Sauerstoff in die kleinen Blutgefäße, die die Bläschen umgeben.

In diesen kleinen Blutgefäßen nimmt das Hämoglobin in den roten Blutkörperchen den Sauerstoff auf.

Gleichzeitig gibt das Hämoglobin Kohlendioxid ab. Das Kohlendioxid geht den umgekehrten Weg durch die dünne Haut zurück in die Atemluft.

Ausatmung

Atmest du nun aus, zieht sich die elastische Lunge wieder zusammen und die Atemluft strömt aus den Lungenbläschen den ganzen Weg wieder zurück nach draußen. Somit wird das Kohlendioxid wieder aus deinem Körper befördert.

Kommen wir nun zurück zu den roten Blutkörperchen.

Diese bringen über den Blutkreislauf den Sauerstoff zu deinen Zellen.

Äußere Atmung bei Zellen

Kommt jetzt ein rotes Blutkörperchen an einer Zelle vorbei, die Sauerstoff benötigt, löst sich der Sauerstoff vom Hämoglobin und wandert in die Zelle hinein.

Auch dieser Prozess zählt noch zur äußeren Atmung, obwohl sie in deinem Körper passiert.

Was ist aber dann die innere Atmung?

Was ist innere Atmung?

In der Zelle selber findet dann die innere Atmung statt.

Der Biologe bezeichnet als innere Atmung oder Zellatmung Stoffwechselvorgänge, bei denen gewöhnlich Sauerstoff verbraucht und Kohlendioxid erzeugt wird.

Durch diese biochemischen Vorgänge gewinnt eine Zelle ihre Energie, damit sie ihre Funktion ausüben kann.

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Bei der Zellatmung werden Zucker und Sauerstoff zu Kohlendioxid und Wasser umgebaut. Dabei wird Energie frei, die die Zelle nutzt.

Das Wasser wird in den Zellen und im Körper weiter verwendet.

Dahingegen muss das Kohlendioxid entfernt werden. Daher wird es wieder vom roten Blutkörperchen aufgenommen und abtransportiert.

Über die Atmung hast du wahrscheinlich noch nie so viel nachgedacht wie jetzt gerade. Und trotzdem atmest du die ganze Zeit.

Was also steuert deine Atmung?


Wie wird die Atmung reguliert?

Damit du das Atmen nicht vergisst oder ständig darüber nachdenken musst, passiert es ganz automatisch. Daher wird deine Atmung im Atemzentrum gesteuert.

Atemzentrum

Wahrscheinlich würdest du das Atemzentrum im Gehirn vermuten.

Das Atemzentrum sitzt aber im verlängerten Rückenmark. Das verlängerte Rückenmark (Medulla oblongata) befindet sich direkt unterhalb des Gehirns.

Dein Atemzentrum befindet sich also am Anfang deiner Wirbelsäule. Hier sitzen die Zellen, die dich rhythmisch ein- und ausatmen lassen.

Dabei erhalten die Zellen ihre Informationen von Rezeptoren in der Hauptschlagader (Aorta) und in den Halsschlagadern (Carotis).

Die Hauptschlagader ist ein großes Blutgefäß, das das Blut aus dem Herzen in den Blutkreislauf leitet. Dabei biegt sich die Aorta um das Herz herum und führt dann nach unten in den Körper.

Die zwei Halsschlagadern entspringen an diesem Bogen aus der Aorta, führen von ihr nach oben weg und versorgen den Kopf mit Blut.

An diesen Stellen messen die Rezeptoren, wie viel Kohlendioxid sich im Blut befindet.

Zusätzlich messen andere Rezeptoren welchen pH-Wert das Blut hat und wie hoch der Sauerstoffgehalt im Blut ist.

Später wirst du noch erfahren, wo diese Werte eine große Bedeutung haben. Aber für die Steuerung deiner Atmung spielen sie nur eine untergeordnete Rolle.

Die Zellen im verlängerten Rückenmark steuern deine Atmung hauptsächlich aufgrund der Information über die Menge an Kohlendioxid im Blut.

So kommt es, dass du erst spät merkst, wenn zu wenig Sauerstoff in der Atemluft ist.

Grundsätzlich reagiert aber dein Atemsystem und stellt die richtige Atemfrequenz sicher.

Doch was ist eigentlich eine normale Atemfrequenz?

Welche Atemfrequenz ist normal?

Normalerweise atmest du etwa 15 mal pro Minute ein und aus. Aber deine Atemfrequenz kann auch gesteigert oder verlangsamt sein.

Beispielsweise verändert sich deine Atmung auf Bergen. Das Atemzentrum passt die Atemfrequenz automatisch an die Höhe an. Vielleicht hast du schon mal bemerkt, dass du hier schneller atmest.

Mann steht auf Berggipfel - Atmung auf dem Berg

Mann steht auf Berggipfel - Atmung auf dem Berg

In großer Höhe nimmt dein Körper weniger Sauerstoff pro Atemzug auf. Aber durch eine schnellere Atmung kann dein Atmungssystem die dünnere Luft ausgleichen und immer noch genügend Sauerstoff aufnehmen.

Deine Atmung wird ebenfalls durch deine Psyche beeinflusst.

Atmung und Psyche

Zusätzlich zu den Informationen, die die unterschiedlichen Rezeptoren liefern, hat auch die Psyche einen Einfluss auf deine Atmung.

Zum Beispiel erhöht sich deine Atemfrequenz, wenn du aufgeregt bist oder vor etwas Angst hast. Dann atmest du automatisch schneller und tiefer.

Diese Reaktion deines Körpers stammt noch aus der Vergangenheit und soll den Körper auf eine Flucht vorbereiten.

Atmung - Frau hat Angst - Änderung der Atmungsfrequenz durch unsere Psyche

Frau hat Angst - Änderung der Atmungsfrequenz durch unsere Psyche

Wenn du dann wieder entspannst, wird deine Atmung merklich ruhiger.

Aber auch bei Fieber ändert sich deine Atemfrequenz.

Warum schnelle Atmung bei Fieber?

Auch Temperaturänderungen des Körpers, wie Fieber, haben einen Einfluss auf die Atmung.

Wenn die Körpertemperatur steigt, weiten sich die Blutgefäße. Damit der Blutdruck aber nicht abfällt, muss dein Herz schneller schlagen.

Steigt die Temperatur um ein Grad Celsius, so erhöht sich dein Ruhepuls um 10 bis 15 Schläge. Das wiederum führt dazu, dass du schneller atmest.


Richtig atmen

Atmung passiert automatisch und dennoch fragen sich viele, wie sie richtig atmen.

Wir kommen gleich noch dazu, wie du falsch atmen kannst. Zunächst möchte ich dir aber zeigen, wie du richtig atmest.

Wobei die Frage anders lauten müssten. Nämlich, wie kannst du deine Atmung positiv beeinflussen, sodass du genug Sauerstoff in deinem Körper aufnehmen kannst.

Denn wenn wir nicht auf unsere Atmung achten, atmen wir gerne zu flach, wodurch zu wenig Sauerstoff von unserem Körper aufgenommen wird.

Erst wenn wir auf unsere Atmung achten, kontrollieren wir unsere Atmung und können tiefer oder flacher und schneller oder langsamer atmen.

Gerade durch diese Kontrolle schaffen wir es unsere Atmung richtig einzusetzen. Beispielsweise kannst du deinen ganzen Körper durch gezieltes Ausatmen entspannen.

Zudem aktivieren wir die sogenannte Zwerchfellatmung. Denn meistens atmen wir mehr über die sogenannte Brustatmung.

Was sind also die Unterschiede bei diesen beiden Arten der Atmung? Was passiert bei welcher Atmung?

Zwerchfellatmung, Bauchatmung oder auch Diaphragma-Atmung

Das Zwerchfell ist nach oben gewölbt.

Spannen sich die Muskeln an, zieht sich das gesamte Zwerchfell nach unten Richtung Bauch zusammen. Dadurch werden die Lungenflügel mit nach unten gezogen und blähen sich auf.

Da deine Atmung aufgrund des Zwerchfells zustande kommt, wird diese Atmung Zwerchfellatmung genannt. Sie wird auch als Bauchatmung bezeichnet.

Da der medizinische Fachbegriff für Zwerchfell "Diaphragma" ist, findest du manchmal auch die Bezeichnung Diaphragma-Atmung.

Die zweite Atmung ist die Brustatmung.

Brustatmung

Deine Rippen sind über Muskeln miteinander verbunden. Sie halten deinen Brustkorb zusammen.

Bei der Brustatmung spielen diese Muskeln eine große Rolle.

Wenn sich die Muskeln zwischen den Rippen anspannen, heben sie dabei die Rippen in Richtung Hals an. Dadurch vergrößert sich das Volumen des Brustkorbes und die Lunge dehnt sich aus.

Dies kannst du unterstützen, indem du die Arme hebst oder die Hände auf die Hüften stützt.

Vielleicht hast du das schon mal bei Sportlern nach einem schnellen Rennen beobachtet. Es hilft den Sportlern schneller wieder mehr Sauerstoff in ihren Körper zu bekommen.

Die Bauchatmung und die Zwerchfellatmung sind beides Arten unserer Atmung. Aber ist eine Atmung gesünder als die andere?

Welche Atmung ist gesünder?

Gerade der Bauchatmung werden viele positive Wirkungen zugeschrieben.

Wenn du schon einmal meditiert hast, hast du sie möglicherweise schon aktiv genutzt. Auch beim Yoga oder bei bestimmten asiatischen Kampfkünsten wird die Zwerchfellatmung gezielt eingesetzt.

Atmung - Junge Frau meditiert - Positive Wirkung der Zwerchfellatmung

Junge Frau meditiert - Positive Wirkung der Zwerchfellatmung

Die Bewegungen des Zwerchfells helfen bei der Verdauung und helfen sogar dabei, das Blut zum Herzen zu transportieren. Daher kann die Zwerchfellatmung einen positiven Einfluss auf den Blutdruck haben.

Zudem wird durch die Zwerchfellatmung deine Lunge gut durchlüftet. Dies ist genauso wichtig, wie das Lüften bei dir zu Hause.

Außerdem kannst du bei der richtigen Atemtechnik durch die Zwerchfellatmung Stress abbauen.

Aber im Sport und bei körperlicher Anstrengung benötigst du oft die Brustatmung zur Unterstützung. Durch die aktive Ausatmung kannst du deine Atemfrequenz noch erhöhen.

Also nur in Kombination von Zwerchfell- und Brustatmung nutzt du die volle Leistung deiner Lunge.

Es ist daher nicht eine Atmung gesünder als die andere. Du kannst aber die unterschiedlichen Arten der Atmung zu deinem Vorteil nutzen.

Es gibt aber gute Gründe warum das Einatmen durch den Mund oder die Nase besser ist.

Richtig atmen durch Nase oder Mund?

Egal, ob du durch die Nase oder den Mund einatmest, die Atemluft strömt in die Luftröhre. Warum sollte es gesünder sein, durch die Nase oder den Mund einzuatmen?

Ich nehme die Antwort gleich vorweg. Es ist besser durch die Nase einzuatmen und durch den Mund auszuatmen.

Warum ist das so?

Wenn die Luft durch die Nase strömt, wird sie hier angefeuchtet und vorgewärmt. Somit ist die Atemluft wärmer, wenn sie in der Lunge ankommt. Gerade im Winter merkst du diesen Effekt.

Außerdem fängt die Nase schon gröbere Schmutzstoffe ab. Diese gelangen dann gar nicht erst in deine Luge.

Es wird dir aber nicht immer gelingen nur durch die Nase einzuatmen. Wenn du sehr viel Luft einatmen oder ausatmen möchtest, gelingt das häufig besser durch den Mund.

Gerade bei großer körperlicher Anstrengung atmen viele Menschen nur noch durch den Mund ein und aus.

Aber wenn es möglich ist, ist eine gute Kombination durch die Nase einzuatmen und durch den Mund auszuatmen. Dies kannst du zum Beispiel beim Joggen ausnutzen.

Interessante Informationen auf Englisch als Youtube Video und Podcast:

https://hubermanlab.com/how-to-breathe-correctly-for-optimal-health-mood-learning-and-performance/

https://hubermanlab.com/dr-jack-feldman-breathing-for-mental-physical-health-and-performance/

Doch manchmal ist die Atmung gestört. Wie kommt es dazu?

Störungen der Atmung

Zu deiner Atmung gehören viele Organe und viele Prozesse sind nötig, damit sie richtig funktioniert.

Da kann es vorkommen, dass ein kleiner Teil schon die gesamte Atmung beeinträchtigt oder stört.

Bei Störungen denken wir meist sofort an Störungen von außen. Manche Störungen verursachen wir aber sogar absichtlich.

Zum Beispiel, wenn du im Schwimmbad tauchen möchtest. Dann hältst du die Luft an und störst damit den Fluss der Atemluft.

Taucher unter Wasser mit Schnorchel - Beeinflussung der Atmung

Taucher unter Wasser mit Schnorchel - Beeinflussung der Atmung

Aber auch wenn du dich körperlich übermäßig anstrengst, kommt deine Atmung nicht mehr hinterher und du bist „außer Atem“.

Manchmal atmen wir auch einfach nur verkehrt.

Was ist falsche Atmung?

Normalerweise achten wir nicht auf unsere Atmung und atmen eher flach als tief durch.

Wenn du nun zu flach atmest, strömt zu wenig Luft aus deiner Lunge. Und es kommt zu wenig frische Luft wieder in die Lunge.

Somit gelangt nicht genug frische Atemluft in die Lungenbläschen und deine Zellen werden nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt.

In solch einer Situation atmen wir hektisch ein und aus. Das bringt aber nicht viel, da hierdurch der Luftaustausch nicht erhöht wird.

Der größte Teil der verbrauchten Luft bleibt in den Bronchien und in der Luftröhre. Nur tiefes Ein- und Ausatmen bringt hier den notwendigen Luftaustausch.

Aber Vorsicht.

Atmest du zu tief und zu schnell, fängst du an zu hyperventilieren.

Dabei atmest du so viel Kohlendioxid aus, dass sich der pH-Wert deines Körpers verändert.

Diese Veränderung stört deinen Säure-Basen-Haushalt. Gerät dieser Haushalt aus dem Gleichgewicht, kann das lebensbedrohlich für dich werden.

Auch wenn wir das Atmen nicht vergessen können, ist es sinnvoll für jeden von uns sich mit unserer Atmung zu beschäftigen.

Im Video unten werden dir Atemübungen gezeigt, die dir helfen im Alltag deine Atmung zu verbessern.

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Andere „falsche Atmung“ entsteht durch Atemprobleme, die du nicht einfach wegatmen kannst.

Woher kommen Atemprobleme?

Viele Lungenkrankheiten äußern sich in Atemproblemen.

Bei manchen Krankheiten kann die Luft nicht ungehindert durch die Luftröhre und Bronchien strömen.

Andere Krankheiten beeinträchtigen den Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid in der Lunge.

Auch der Transport des Sauerstoffs mit den roten Blutkörperchen kann gestört sein.

Zudem können die Prozesse in deinen Körperzellen nicht mehr richtig funktionieren.

Ebenfalls können Störungen im zentralen Nervensystem das Atemzentrum und damit auch deine Atmung beeinflussen.

Wie du siehst, können Atemproblem viele Ursachen haben.

Durch die vielen Organe und Abläufe bei der Atmung kann es manchmal schwierig sein die genaue Ursache zu finden.

Natürlich können bestimmte Atemprobleme auch durch unsere Umwelt verursacht sein.

Atmung und Umwelt

Wie du dich vielleicht erinnerst, haben wir eine Menge Lungenbläschen in unserer Lunge. Die etwa 300 Millionen Lungenbläschen bilden damit eine Oberfläche von 100 bis 140 Quadratmeter. Damit ist die Oberfläche der Lunge um ein Vielfaches größer als die der Haut.

Gleichzeitig können wir die Lunge nicht so gut gegen schädliche Einwirkungen schützen.

Wenn wir uns in die Sonne legen wollen, können wir unsere Haut mit Sonnenschutz eincremen. Oder du schützt sie mit einer Feuchtigkeitscreme davor, dass sie austrocknet.

Doch was machen wir, um unsere Lunge zu schützen?

Sie kannst du nicht einfach eincremen. Aber schon vermeintliche Kleinigkeiten tun deiner Lunge gut.

Allein etwas mehr Bewegung an der frischen Luft kann schon viel ausmachen. Es gibt sogar spezielle Sportangebote für deine Lunge.

An oberster Stelle für Schäden an deiner Lunge steht aber das Rauchen. Deine Lunge freut sich, wenn du mit dem Rauchen aufhörst oder erst gar nicht anfängst.

Heutzutage trägt auch die zunehmende Luftverschmutzung dazu bei, dass deine Lunge und damit deine Atmung leidet. Daher untersuchen Forscher den Zusammenhang zwischen Lungengesundheit und Umwelt.

Luftverschmutzung durch Verkehr - Lungenkrankheiten durch Umwelteinflüsse

Luftverschmutzung durch Verkehr - Lungenkrankheiten durch Umwelteinflüsse

Neue Studien belegen, dass weltweit bestimmte Lungenkrankheiten zunehmen. Ein Grund dafür ist die Belastung der Umwelt durch toxischen Stoffe.

Fest steht, dass all diese Einflüsse früher oder später zu Krankheiten führen können, die du als Symptome wahrnimmst.

Daher beschäftigen wir uns in einem weiteren Artikel ausführlich mit den Symptomen.

Symptome sind aber nicht immer eindeutig und für Laien nur schwierig einzuordnen. Wir sind für dich da und klären mit dir deine Symptome.

Wenn du Probleme mit deiner Atmung hast, verliere keine Zeit und vereinbare gleich einen Termin online.


Zusammenfassung

Unsere Atmung ist lebenswichtig. Denn deine Atmung versorgt dich mit Sauerstoff. Dein Körper besteht aus vielen Zellen und damit sie funktionieren, benötigen sie Sauerstoff. Über deine Lungen gelangt der Sauerstoff in deinen Blutkreislauf. Von hier wird er durch deinen ganzen Körper, in jede Zelle transportiert. In den Zellen entsteht Kohlendioxid. Das Kohlendioxid wird abtransportiert und dann wieder über die Lungen an die Luft abgegeben.

An der Atmung sind viele Organe beteiligt und es laufen zahlreiche Prozesse ab, damit der Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid reibungslos funktioniert.

Das Atmungssystem funktioniert völlig automatisch. Du vergisst also nicht zu atmen. Durch bestimmte Atemtechniken können wir aber unsere Atmung beeinflussen. Die Zwerchfellatmung ist sogar besonders förderlich für dich und wird auch bei der Meditation oder beim Yoga eingesetzt.

Doch da unser Atmungssystem komplex aufgebaut ist, kann es auch zu Störungen kommen. Diese Atemprobleme können viele Ursachen haben. Beispielsweise kannst du deine Lunge durch das Rauchen selber schädigen. Aber auch Umwelteinflüsse können Lungenkrankheiten hervorrufen.

Du kannst unterschiedliche Symptome haben, die dann auf verschiedene Lungenkrankheiten hinweisen können.

Um bestimmte Symptome abklären zu können, vereinbare gleich online einen Termin bei uns.

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