Lungenkrankheiten im Überblick

Lungenkrankheiten - 3D animation lunge und vieren

Die Lunge versorgt deinen Körper mit Sauerstoff und befördert Kohlendioxid nach außen. Dabei ist die Atmung ein komplizierter Vorgang und für deinen gesamten Körper lebenswichtig. Deshalb können Lungenkrankheiten dich im täglichen Leben stark einschränken.

Es gibt viele verschiedene Lungenkrankheiten, von denen du einige bestimmt schon kennst. Andere wiederum wirst du nicht kennen, da sie sehr selten sind. Diese seltenen Lungenkrankheiten bleiben oft lange unerkannt. Das liegt daran, dass selbst viele Ärzte mit den dazugehörigen Symptomen nicht vertraut sind.

Viele Lungenkrankheiten entstehen durch äußere Einflüsse. Kein Wunder, hat die Lunge doch eine Oberfläche von über 100 Quadratmetern. Die Haut kommt nur auf knapp 2 Quadratmeter. Da unsere Lunge aber gut geschützt in unserem Brustkorb liegt, ist uns das nicht bewusst.

Damit du einen Überblick über die Lungenkrankheiten bekommst, stellen wir die nachfolgend einige bekannte und ein paar seltene Lungenerkrankungen vor. Wir gehen auf die seltenen Krankheiten ein, da sie nicht immer erkannt werden, aber dennoch gut behandelt werden können.

Doch zuvor noch kurz etwas zur Einteilung der Lungenkrankheiten.


Einteilung der verschiedenen Lungenkrankheiten

Lungenkrankheiten werden oft auf unterschiedliche Weise unterteilt. Um es dir einfach zu machen, unterteilen wir sie hier in häufige und seltene Lungenkrankheiten. Dabei gehen wir zunächst auf die häufigen ein, bevor wir uns dann den seltenen Krankheiten zuwenden.

Zunächst gehen wir immer auf die einzelnen Krankheiten im Allgemeinen ein. Anschließend erfährst du, welche Symptome typisch sind, welche Untersuchungen zur Diagnose notwendig sind und wie die Krankheit behandelt wird.

Fangen wir mit den häufigen Lungenkrankheiten an.

Häufige Lungenkrankheiten

Zu den häufigsten Lungenkrankheiten zählen das Asthma, die Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD), mehrere infektiöse (ansteckende) Krankheiten sowie die Schlafapnoe.

Kommen wir erst einmal zum Asthma.


Asthma (bronchiale)

Wir konzentrieren uns auf das Asthma bronchiale, da hier die Bronchien und Bronchiolen der Lunge betroffen sind. Das Asthma bronchiale tritt bei etwa 7 % der Erwachsenen und 10 % der Kinder in Deutschland auf.

Fast immer, wenn man über Asthma bronchiale spricht, sagt man einfach nur Asthma, das wollen wir ab jetzt auch tun.

Lungenkrankheiten - Asthma - Frau fast sich mit der Hand an den oberen Brustkorp

Asthma - Frau fast sich mit der Hand an den oberen Brustkorp

Ärzte unterscheiden zwischen allergischem Asthma (auch extrinsisches Asthma) und nicht-allergischem Asthma (auch endogenes oder intrinsisches Asthma). Zudem unterscheiden sie weitere Asthmaformen, auf die wir hier aber nicht weiter eingehen wollen. 

Asthma ist eine langandauernde Entzündung der Atemwege, wir sagen auch chronische Entzündung.

Bei Kindern ist das allergische Asthma die häufigste Asthmaform. Mit zunehmendem Alter gewinnt dann das nicht-allergische Asthma  an Bedeutung. Jedoch gibt es viele Patienten, die unter einer Mischform leiden und Anteile von beiden Entzündungsformen aufweisen. Dabei zeigen sich folgende typische Symptome:


Asthma Symptome

Typisch für das Asthma ist, dass die Symptome nicht ständig auftreten. Die Symptome können auch abwechselnd stärker und schwächer sein.

Häufiges Symptom des Asthmas ist die Kurzatmigkeit oder Atemnot. Diese ist verbunden mit einem Engegefühl im Brustkorb. Besonders die Ausatmung ist erschwert und man hört das sogenannte Giemen. Zusätzlich treten trockene Hustenanfälle auf. Manchmal haben Asthmatiker klaren Auswurf.

Um herauszufinden, ob du an Asthma leidest, stehen deinem Arzt folgende Möglichkeiten zur Untersuchung zur Verfügung.


Asthma Untersuchungen

Anamnese, körperliche Untersuchung, Spirometrie, Ganzkörperplethysmographie, Allergiediagnostik , Untersuchung der Konzentration von Stickstoffmonoxid (NO) in der Ausatemluft, Provokationsuntersuchung, Laboruntersuchung,

Liegen die Ergebnisse der Untersuchung vor, wird Asthma wie folgt behandelt.


Asthma Behandlung

Die Behandlung des Asthmas ruht auf zwei großen Säulen. Zum einen soll die chronische Entzündung dauerhaft gemildert werden. Zum anderen sollen Patienten mit Asthma bei einer akuten Verschlechterung schnelle Hilfe erhalten. Beides wird durch spezielle Medikamente erreicht.

Eine andere häufige Lungenerkrankung, bei der die Atemwege chronisch entzündet sind, ist die COPD.


COPD - Die Chronisch obstruktive Lungenerkrankung

Bei der COPD sind die Atemwege durch eine dauerhafte Entzündung verengt oder sogar verstopft. Daher die Bezeichnung chronisch für dauerhaft und „obstruktiv“ für verstopft oder blockiert. Die COPD ist die vierthäufigste Todesursache weltweit. Sie tritt bei Menschen ab ihrem 50. Lebensjahr gehäuft auf und betrifft fast doppelt so häufig Männer wie Frauen. Hauptauslöser der COPD ist Zigarettenrauch (80-90 %), aber auch andere Luftschadstoffe gelten als Auslöser. Ca. 15 % aller Raucher bekommen eine COPD.

Dabei sind folgende Symptome charakteristisch für die Krankheit.


COPD Symptome

Auffälligstes Symptom der COPD ist der Dauerhusten. Meist sogar mit Auswurf. Dieser ist anfänglich weißlich. Im späteren Verlauf der Krankheit und dann vor allem morgens ist er gelblich verfärbt. Viele Menschen bezeichnen diesen chronischen Husten als Raucherhusten. Hinzu kommen immer häufiger Momente von Kurzatmigkeit und sogar Atemnot. Viele Betroffene beklagen morgendlichen Kopfschmerz und langsamen Gewichtsverlust sowie Fuß- und Beinödeme.

Von Zeit zu Zeit verschlimmern sich die Symptome schlagartig. Wir sprechen dann von einer Exazerbation (=Verschlimmerung) der COPD. Unbehandelt wird sich die COPD immer weiter verschlechtern. Um diesen Verlauf abzubremsen, sind regelmäßige Termine bei deinem Lungenfacharzt wichtig.

COPD ist eine häufige Krankheit, aber nicht jeder Patient mit den typischen Symptomen leidet unter COPD. Um abzuklären, ob deine Symptome durch eine COPD hervorgerufen werden, stehen deinem Arzt folgende Möglichkeiten der Untersuchung zur Verfügung.


COPD Untersuchungen

Anamnese, körperliche Untersuchung, Spirometrie, Ganzkörperplethysmographie, Blutgasanalyse, Untersuchung der Diffusionskapazität, Messung der Atemmuskelkraft, bildgebende Verfahren, Laboruntersuchung

Liegt die Diagnose einer COPD vor, geht es wie folgt an die Behandlung.


COPD Behandlung

Die Behandlung der COPD setzt natürlich erstmal an der Quelle der Probleme an. Meist ist dies das Rauchen, daher ist die Teilnahme an einer Raucherentwöhnung entscheidend.

Dann versucht der Arzt mit verschiedenen Mitteln, die Atemnot zu bekämpfen, den Husten zu lindern und die Sauerstoffversorgung des Körpers zu verbessern. Diese Maßnahmen zusammen verbessern deine Lebensqualität.

Eine gute Therapie verhindert außerdem das häufige Auftreten von akuten Verschlechterungen, den Exazerbationen.


Schlafapnoe - Eine Lungekrankheit, die oft unentdeckt bleibt

Die Schlafapnoe beeinträchtigt die körperliche und mentale Gesundheit, da du nicht ausreichend erholsamen Schlaf bekommst. Daher ist Schlafapnoe eine ernst zu nehmende Erkrankung.

Laut Schätzungen ist ca. jede 12. Person von Schlafapnoe betroffen. Die Erkrankung ist also sehr häufig. Jedoch wird sie häufig nicht erkannt beziehungsweise vom Arzt diagnostiziert und daher nicht behandelt.

Lungenkrankheiten - Frau kann nicht schlafen weil Mann schnarcht

Frau kann nicht schlafen weil Mann schnarcht

Bei der Schlafapnoe gibt es verschiedene Formen. Am häufigsten ist die obstruktive Schlafapnoe. Hier sind die oberen Atemwege verengt was dazu führt, dass die Atemluft nicht normal strömen kann.

Dennoch ist es mit den Symptomen nicht so einfach.


Schlafapnoe Symptome

Die Symptome der Schlafapnoe sind nicht sehr charakteristisch und können auf alle möglichen Beschwerden hindeuten. Sie werden daher häufig verkannt.

Zu ihnen zählen Depressionen, trockener Mund, hoher Blutdruck, Übergewicht (Adipositas), Launenhaftigkeit, Schnarchen, Müdigkeit (Fatigue)


Schlafapnoe Untersuchungen

Anamnese, körperliche Untersuchung, Schlafuntersuchung


Schlafapnoe Behandlung

Unbehandelt kann Schlafapnoe zu vielen Folgeerkrankungen und -schäden führen. Dazu gehören Herzinfarkt, Schlaganfall, Adipositas, Diabetes, Depression, hoher Blutdruck sowie ein erhöhtes Risiko für Verkehrsunfälle.

Bei guter Behandlung berichten viele Patienten schon nach wenigen Therapietagen von einem deutlichen Rückgang ihrer Symptome.

Neben einer Änderung des Lebensstils gibt es zurzeit folgende Therapiemöglichkeiten:

Dahingegen lässt sich die nächste Lungenkrankheit nicht durch die Änderung des Lebensstils ändern.


Bronchiektasen - Eine zerstörende Lungenkrankheit

Als Bronchiektasen werden sackförmige und zylindrische Ausweitungen der Bronchien in den Lungen bezeichnet. Sie entstehen durch die Zerstörung der Wände der kleinen verästelten Atemwege (Bronchiolen). Ursache der Zerstörung sind angeborene oder erworbene Auslöser, wie zum Beispiel schwere Erkrankungen der Lunge.

Sind diese sackförmigen Ausweitungen einmal entstanden, bilden sie sich nicht wieder zurück. Also sind sie nicht heilbar. Wird die Krankheit nicht behandelt, können Bronchiektasen zu schwerwiegenden Komplikationen führen.

Aber es gibt eindeutige Symptome, die auf die Erkrankung hindeuten. 


Bronchiektasen Symptome

Sehr produktiver Dauerhusten ist eines der Hauptsymptome bei Bronchiektasen. Dazu kommen gelegentlich Fieber und Atemnot. Manche Patienten beobachten Trommelschlegelfinger und Uhrglasnägel bei sich. 

Bluthusten und Fieber sind Alarmzeichen. Treten diese Symptome auf, stelle dich schnellstmöglich bei einem Arzt zur Untersuchung vor.


Bronchiektasen Untersuchungen

Anamnese, körperliche Untersuchung, Spirometrie, Ganzkörperplethysmografie, Untersuchung der Diffusionskapazität, Blutgasanalyse, Laboruntersuchung (Blut und Sputum), bildgebende Verfahren


Bronchiektasen Behandlung

Bisher gibt es keine Medikamente, die für die Therapie der Bronchiektasen zugelassen sind. Wenn möglich, wird dein Arzt immer die zugrundeliegende Erkrankung bestmöglich behandeln.

Entscheidend sind ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Inhalation mit Kochsalzlösung. So kann sich der zähe Schleim in der Lunge verflüssigen und besser abgehustet werden.

Hinzu kommt eine unterstützende Physiotherapie mit speziellen Hilfsmitteln (Flutter).

Zudem verschreibt dir dein  Arzt Antibiotika, um akute oder chronische Infektionen der Atemwege zu bekämpfen. 

Gerade weil es keine zugelassenen Medikamente gegen Bronchiektasen gibt ist es vor allem wichtig, vorsorglich zu handeln. Das heißt, dass du Atemwegserkrankungen von vornherein vermeiden solltest. Zu diesem Zweck kannst du dich gegen die saisonale Grippe (Influenza), Pneumokokken und Keuchhusten (Pertussis) impfen lassen.

Impfung gegen Pertussis

Gegen Pneumokokken impfen

Impfung gegen Influenza

In bestimmten ausgewählten Fällen kann eine Operation sinnvoll sein.

Bis jetzt haben wir Erkrankungen betrachtet, die nicht ansteckend sind. Es gibt aber mehrere häufige Lungenkrankheiten, die sehr infektiös sind. Sie haben gemeinsam, dass du auch andere Menschen damit anstecken kannst.


Infektiöse Lungenkrankheiten

Infektiöse Lungenkrankheiten sind ansteckend und werden meist durch Viren übertragen. Aber auch eine Vielzahl an Bakterien und seltener Pilze können infektiöse Lungenkrankheiten auslösen.

Viele Viren, Bakterien und Pilze umgeben uns in unserem Alltag. So sind etwa Viren verantwortlich für eine akute Bronchitis.


Akute Bronchitis - Eine ernstzunehmende Lungenkrankheit

Die akute Bronchitis gehört zu den häufigsten Erkrankungen der unteren Atemwege. Vielfach wird sie mit der Erkältung in einen Topf geworfen. Von einer Erkältung spricht man allerdings bei einer Entzündung der oberen Atemwege.

Bei der akuten Bronchitis sind die Schleimhäute deiner Atemwege entzündet. In den meisten Fällen lösen Viren diese Entzündung aus. 

Dabei stecken wir uns üblicherweise über Tröpfchen (Tröpfcheninfektion) oder Berührungen (Schmierinfektion) an.

Akute Bronchitis Symptome

Du nimmst eine akute Bronchitis anfangs durch trockenen Husten wahr. Später entwickelt sich produktiver Husten mit klarem oder weißlichem Schleim. Der Husten ist hartnäckig und teilweise schmerzhaft. Bei einer akuten Bronchitis entwickelst du meist Fieber und Gliederschmerzen. Auch Schnupfen und Kopfschmerzen gehören zu den häufigen Symptomen.


Akute Bronchitis Untersuchungen

Anamnese, körperliche Untersuchung


Akute Bronchitis Behandlung

Der viralen Bronchitis kannst du am besten mit Ruhe begegnen. Trinke viel Wasser oder Tee und sorge für frische Luft. Bei sehr starkem Husten kann dir dein Arzt hustenstillende Medikamente verschreiben. Denke aber daran, dass der Husten auch hilft, den Schleim aus den Atemwegen zu befördern.

Sollten Bakterien die Bronchitis verstärkt haben, kann dein Arzt sie mit Antibiotika behandeln.

Dennoch sind es meist die Viren, die die Bronchitis ursprünglich ausgelöst haben.

Das Gleiche gilt für die nächste Krankheit. 


COVID-19

COVID-19 ist eine Lungenerkrankung, die durch das neue SARS-CoV-2 (Severe Acute Respiratory Syndrome-CoronaVirus-2) ausgelöst wird. Viele Erkrankte haben wenige bis keine Symptome. Die Krankheit kann aber auch einen schweren Verlauf nehmen. Dieser führt unter Umständen rasch zum Tode. Manchmal sogar innerhalb von wenigen Stunden.

Aufgrund der sehr hohen Ansteckungsgefahr, solltest du unbedingt die bekannten Schutzmaßnahmen der SARS-CoV-2 Pandemie einhalten. Somit schützt du dich und andere.

Neben diesen Maßnahmen kannst du dich mittlerweile auch mit einer Impfung gegen das Coronavirus schützen.  

Lungenkrankheiten - Covid-19 Virus 3D Bild

Covid-19 Virus 3D Bild

Im Vergleich zu anderen Erkrankungen bei denen ein oder zwei Symptome auf die Krankheit hindeuten, ist dies bei COVID-19 anders. Die Krankheit äußert sich mal gar nicht in Symptomen und manchmal durch eine Kombination unterschiedlicher Symptome. Jedoch sind sich Ärzte einig, dass es ein paar eindeutige Symptome gibt.


COVID-19 Symptome

Trockener Husten ist eines der wichtigsten Symptome der Erkrankung. Dazu kommt der Verlust von Geruch und Geschmack sowie Fieber und Verwirrung. Bei einem schweren Krankheitsverlauf kommt es zu Atemnot.

Im weiteren Verlauf der Erkrankung berichten viele Patienten über starke Müdigkeit. Diese Müdigkeit nennen wir in der Fachsprache Fatigue. Sie kann auch über Monate nach der Erkrankung noch anhalten. 


COVID-19 Untersuchung

Anamnese, körperliche Untersuchung, Laboruntersuchung eines Rachenabstrichs mit PCR oder Schnelltest, Spirometrie, bildgebende Verfahren.


COVID-19 Behandlung

Je nachdem, wie der Verlauf der Krankheit bei dir aussieht, wird auch deine Behandlung unterschiedlich sein. Die Bandbreite der Behandlungen ist daher sehr weit.

Beispielsweise müssen bei einem schweren Verlauf viele Patienten in Kliniken auf der Intensivstation versorgt werden, wohingegen die Krankheit bei einem leichten Verlauf ähnlich wie die Grippe behandelt wird.


Grippe (Influenza) - Eine Lungenkrankheit, die lebensbedrohlich sein kann

Die Grippe ist eine Erkrankung der Atemwege, also vergleichbar mit der akuten Bronchitis. Dabei lösen ebenfalls Viren die Krankheit aus. 

Allerdings kann bei der Grippe dein gesamter Körper starke Symptome zeigen, wobei auch die Grippe bei jedem Menschen anders verläuft. Manche Menschen zeigen kaum Symptome. Wohingegen anderen Menschen lebensbedrohlich erkranken.

Auch die Grippe ist hochansteckend und du solltest unbedingt die empfohlenen Schutzmaßnahmen zur Influenza einhalten.

Du kannst dich auch mit einer Impfung gegen die Grippe schützen.


Grippe Symptome

Die Symptome gleichen denen der akuten Bronchitis. Sie entstehen aber plötzlich und die meisten Patienten bekommen zusätzlich gleich hohes Fieber (über 40°) mit Schüttelfrost. Sie fühlen sich dann stark abgeschlagen.

Besonders gefürchtet sind Komplikationen der Grippe wie Lungenentzündung, Herzmuskelentzündung und Hirnhautentzündung.


Grippe Untersuchungen

Anamnese, körperliche Untersuchung, Laboruntersuchung


Grippe Behandlung

Wenn du tatsächlich an einer Grippe erkrankt bist, wirst du wie bei einer akuten Bronchitis behandelt. Außerdem gibt es für schwere Fälle spezielle Medikamente. Diese erschweren es dem Grippevirus, sich im Körper zu vermehren. Das wiederum führt zu einem schnelleren Behandlungserfolg und weniger Komplikationen.


Lungenentzündung/Pneumonie

Bei einer Lungenentzündung ist das Lungengewebe betroffen. Damit meinen wir die Wände der Lungenbläschen und das Gewebe um die Bronchien herum.

Im Gegensatz zur akuten Bronchitis werden Lungenentzündungen meist durch Bakterien ausgelöst.

Bakterien 3D Darstellung

Bakterien 3D Darstellung

Besonders häufige Auslöser sind Pneumokokken, Haemophilus influenzae und Mykoplasmen. Viren und Pilze lösen eher selten eine Lungenentzündung aus.

Menschen mit Vorerkrankungen oder höherem Alter können sich gegen häufige Erreger der Lungenentzündung impfen lassen. Sie wären durch eine Lungenentzündung besonders gefährdet.


Lungenentzündung Symptome

Du bemerkst plötzlich Husten, eventuell mit Auswurf. Gleichzeitig entwickelst du hohes Fieber und ein deutliches Unwohlsein. Dabei fühlst du dich müde und abgeschlagen. Der Husten kann sich immer weiter verstärken. Du bekommst Hustenanfälle und Atemnot. Das Atmen bereitet dir Mühe und kann mit Schmerzen verbunden sein. Das hohe Fieber ist von Schüttelfrost begleitet. Die Symptome steigern sich über einen Zeitraum von etwa einer Woche.


Lungenentzündung Untersuchungen

Anamnese, körperliche Untersuchung, Laboruntersuchung, bildgebende Verfahren


Lungenentzündung Behandlung

Meistens verschreibt dir der Arzt ein auf den vermuteten Erreger abgestimmtes Antibiotikum. Bei schwerem Verlauf der Lungenentzündung erfolgt die Behandlung jedoch im Krankenhaus. Dabei kann sich die Behandlung sehr lange hinziehen, denn eine Lungenentzündung heilt sehr langsam aus. So kann es Wochen bis Monate dauern, bis du dich wieder gesund fühlst.


Tuberkulose (Tbc, Tb, Schwindsucht)

Tuberkulose wird von einem Bakterium namens Mycobakterium tuberculosis ausgelöst. Die Ansteckung erfolgt meist über die Luft durch Tröpfchen und Aerosole. Tuberkulose ist eine Krankheit, die schon sehr lange existiert. Die frühesten Nachweise stammen aus der Frühzeit des Menschen. In Deutschland erkranken etwa 6.000 Menschen pro Jahr an Tuberkulose. Meist tritt sie als Lungentuberkulose auf.

Nachdem die Krankheit in Deutschland schon als besiegt schien, verbreitet sie sich in letzter Zeit wieder verstärkt. Besonders gefürchtet sind die Formen der Tuberkulose, die gegen moderne Medikamente widerstandsfähig („resistent") sind.

Anfänglich kann die Tuberkulose ohne Symptome verlaufen. Dann werden die  Krankheitserreger vom Körper eingekapselt. Gelingt dies dem Immunsystem nicht oder nicht mehr, kommt es zu unspezifischen Symptomen. Diese können auch Jahre nach der ersten Ansteckung auftreten.

Tuberkulose Symptome

Zu den Symptomen zählen Müdigkeit, Schwäche, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust. Dazu kommen Nachtschweiß, leichtes Fieber, trockener Husten und auch blutiger Auswurf.


Tuberkulose Untersuchungen

Anamnese, körperliche Untersuchung, Tuberkulin Hauttest, Laboruntersuchung, bildgebende Verfahren


Tuberkulose Behandlung

Stellt ein Arzt bei einem Patienten Tuberkulose fest, erfolgt die  Behandlung mit einer Kombination spezieller Antibiotika über längere Zeit. Dabei erstreckt sich die Behandlungszeit bei den meisten Patienten über etwa 6 Monate.


Keuchhusten (Pertussis)

Keuchhusten ist eine ansteckende, bakterielle Infektion der oberen Atemwege, wobei Kinder und Erwachsene gleichermaßen betroffen sein können.

Wird Keuchhusten nicht behandelt, führt dies zu ernsten Komplikationen wie Mittelohrentzündung oder auch Hirnhautentzündung. In seltenen Fällen verläuft die Erkrankung sogar tödlich. Kinder sind besonders gefährdet.

Da Keuchhusten eine ansteckende Krankheit ist, sollten Patienten soziale Kontakte meiden.

Damit du dich erst gar nicht mit Keuchhusten ansteckst, gibt es eine Schutzimpfung gegen Keuchhusten.


Keuchhusten Symptome

Keuchhusten beginnt häufig wie eine harmlose Erkältung mit Schnupfen und Husten. Besonders typisch ist im Verlauf ein keuchendes Atemgeräusch beim Einatmen. Daher stammt auch der Name Keuchhusten. Charakteristisch ist der bellende und stakkatoartige Husten. Bei Kindern steht die starke Atemnot - besonders nachts - im Vordergrund.


Keuchhusten Untersuchungen

Anamnese, körperliche Untersuchung, Laboruntersuchung.

Vermutet dein Arzt Komplikationen wie Mittelohrentzündung oder Hirnhautentzündung wird er noch weitere Untersuchungen veranlassen.


Keuchhusten Behandlung

Generell gilt, dass du dich körperlich schonst und viel Flüssigkeit, wie beispielsweise Wasser und Tee, zu dir nimmst. Gerade bei  starken Hustenattacken ist es wichtig selber Ruhe zu bewahren bzw. ein Kind zu beruhigen. Zudem sollten kleine Kinder immer schnellstmöglich beim Kinderarzt vorgestellt werden, da für sie Keuchhusten lebensbedrohlich sein kann.

Für die eigentliche Behandlung verschreibt dir der Arzt Antibiotika als Tabletten.

Auch Keuchhusten kann über viele Wochen bis Monate andauern. Aber die  Erkrankung heilt meistens ohne bleibende Schäden aus.


Allergische bronchopulmonale Aspergillose (ABPA) 

Die allergische bronchopulmonale Aspergillose ist eine sehr seltene Komplikation des allergischen Asthmas oder der Mukoviszidose (zystische Fibrose).

Es gibt eine genetische Neigung zu dieser Erkrankung.

Bei der ABPA befallen Pilze, meist Aspergillus fumigatus, die Lunge. Die überschießende körpereigene Abwehr gegen Pilze löst die Krankheit aus, daher der Begriff allergische Aspergillose. Die körpereigenen Abwehrzellen gegen Pilze wandern in die Wände der Alveolen ein. Auch in das umgebende Lungengewebe und die Bronchialwände können sie gelangen. Dies stört den allgemeinen Gasaustausch.


ABPA Symptome

Zu den Symptomen zählen unklarer Gewichtsverlust, bräunlich verfärbtes Sputum, Fieber und Schmerzen im Brustkorb.


ABPA Untersuchungen

Anamnese, körperliche UntersuchungAllergiediagnostik, Laboruntersuchung, bildgebende Verfahren


ABPA Behandlung

Die Behandlung von ABPA erfolgt meist mit Kortison und pilzhemmenden Mitteln. Gelegentlich werden zusätzlich Antibiotika gegeben.


Nach all den häufigen und infektiösen Krankheiten wenden wir uns nun den seltenen Lungenkrankheiten zu.


Seltene Lungenkrankheiten

Eine Erkrankung gilt als selten, wenn weniger als 50 von 100.000 Menschen an ihr leiden. 

Wir möchten dir hier einen Überblick über einige seltene Lungenkrankheiten geben, auf deren Diagnostik und Therapie wir uns spezialisiert haben.

Da ist zunächst eine besondere Form der Lungenfibrose zu nennen.


Idiopathische Lungenfibrose

Der Begriff Lungenfibrose fasst eine große Anzahl von Krankheiten zusammen. Gemeinsames Zeichen dieser Krankheiten ist der narbige Umbau des Lungengewebes. Dieses verliert dadurch seine Funktion.

Etwa 50% der Patienten mit Lungenfibrose haben eine sogenannte idiopathische Lungenfibrose. Idiopathisch bedeutet, dass wir die Ursache nicht kennen. In Deutschland sind ca. 2-29 von 100.000 Personen von idiopathischer Lungenfibrose betroffen. Dabei erkranken Männer häufiger als Frauen. Die idiopathische Lungenfibrose ist nicht heilbar und oft tödlich.

Idiopatische Lungenfibrose Symptome

Die Lungenfibrose verläuft lange Zeit symptomlos. Erst wenn die narbigen Veränderungen eine kritische Menge übersteigen, kommt es zu Symptomen wie Atemnot bei Belastung und trockenem Husten.

Als Anzeichen des chronischen Sauerstoffmangels können sich die Fingernägel wölben (Uhrglasnägel) oder die Fingerendglieder aufgewölbt sein (Trommelschlegelfinger).

Möglicherweise kommt Müdigkeit, Abgeschlagenheit, leichtes Fieber sowie Gewichtsverlust hinzu.


Idiopatische Lungenfibrose Untersuchungen

Anamnese, körperliche Untersuchung, Spirometrie, Spiroergometrie, Ganzkörperplethysmografie, Diffusionskapazität, Blutgasanalyse, bildgebende Verfahren, Bronchoskopie.


Idiopatische Lungenfibrose Behandlung

Lungenfibrosen mit bekannter Ursache sind relativ gut behandelbar. Beispielsweise verschwinden häufig die Veränderungen in der Lunge, wenn du mit dem Rauchen aufhörst oder bestimmte Medikamente nicht mehr nimmst.

Bei der idiopathischen Lungenfibrose ist die Ursache unbekannt und sie ist auch nicht heilbar. Durch zwei neuere Medikamente (Pirfenidon, Nintedanib) kann der Lungenfacharzt den Verlauf der Erkrankung verzögern.

Ist der Gasaustausch der Lunge stark eingeschränkt erhalten Patienten einen Sauerstoffkonzentrator oder Flüssigsauerstoff zum Gebrauch zu Hause. 

Wichtig bei allen Arten der Lungenfibrose ist, dass man Infektionen der Atemwege wie z.B. eine akute Bronchitis frühzeitig behandelt oder vermeidet. Daher ist es auch wichtig, angebotene Impfungen wahrzunehmen.

Impfung gegen Pertussis

Gegen Pneumokokken impfen

Impfung gegen Influenza


Hier findest du zusätzliche Informationen von Selbsthilfegruppen:

Lungenfibrose e.V. 

Lungenfibrose Selbsthilfegruppe Hamburg


Sarkoidose

Die Sarkoidose ist eine Erkrankung, die zur Bildung von kleinen Knötchen führt (Granulome). Diese Knötchen können sich überall im Körper bilden.

In Deutschland werden 10 Patienten mit Sarkoidose pro 100.000 Einwohner im Jahr entdeckt. Besonders betroffen sind Erwachsene im Alter zwischen 25 und 55 Jahren. Die Sarkoidose ist nicht ansteckend.

Bei der Entwicklung der Krankheit spielt das Immunsystem eine große Rolle. Eine fehlerhafte Funktion führt zur Bildung der typischen Knötchen. Dabei ist die Ursache der Sarkoidose noch unbekannt.

Wir unterscheiden eine akute von einer chronischen Verlaufsform.


Sarkoidose Symptome

Die Hälfte aller Sarkoidose-Patienten hat keine Symptome. Wenn aber Symptome auftreten, ist trockener Husten meist darunter, da die Lunge oft beteiligt ist. Hinzu kommen Atemnot unter Belastung sowie Gewichtsverlust und Nachtschweiß.

Weitere Symptome sind Müdigkeit (Fatigue) und Abgeschlagenheit.

Bei der akuten Sarkoidose sind Gelenkbeschwerden, Verfärbungen der Haut an den Unterschenkeln und Lymphknotenschwellungen häufig. Gelegentlich kommt es zu Fieber oder erhöhten Körpertemperaturen. Außerdem kann die Haut am gesamten Körper schmerzhaft sein.


Sarkoidose Untersuchungen

Anamnese, körperliche Untersuchung, Spirometrie, Ganzkörperplethysmografie, Untersuchung der Diffusionsmessung, Blutgasanalyse, bildgebende Verfahren, Bronchoskopie, Laboruntersuchung


Sarkoidose Behandlung

Zum Glück ist eine spontane Besserung der Sarkoidose ohne Therapie sehr häufig.

Da die Ursache der Sarkoidose unbekannt ist, gibt es auch keine zielgerichtete Therapie. 

Eine mögliche Behandlung ist jedoch die Kortison-Therapie mit Tabletten.

Wenn diese Behandlung notwendig wird, verordnet der Arzt meistens Kortison in Tablettenform.


Primäre Ziliendyskinesie (Kartagener Syndrom)

Die primäre Ziliendyskinesie ist eine erblich bedingte Erkrankung. Hierbei ist  die normale Funktion der Flimmerhärchen (Zilien) im Körper, einschließlich der Schleimhaut der Bronchien, gestört.

Da die Funktion der Flimmerhärchen im gesamten Körper gestört sein kann, kommt es zu vielfältigen Symptomen. Wenn zusätzlich die inneren Organe seitenverkehrt angeordnet sind, sprechen wir von einem Kartagener Syndrom. Dies ist in etwa bei der Hälfte der Betroffenen der Fall.


Primäre Ziliendyskinesie Symptome

Viele der Symptome treten schon direkt nach der Geburt auf. Dazu zählen häufige Atemwegsinfekte wie zum Beispiel akute Bronchitis, Dauerschnupfen sowie Mittelohrentzündungen.


Primäre Ziliendyskinesie Untersuchungen

Anamnese, körperliche Untersuchung, Untersuchung der Konzentration von Stickstoffmonoxid (NO) in der Ausatemluft, Ganzkörperplethysmographie, bildgebende Verfahren, Laboruntersuchung


Primäre Ziliendyskinesie Behandlung 

Die eigentliche Ursache der Funktionsstörung der Flimmerhärchen kann noch nicht behandelt werden. Aber ausreichend Trinken und physiotherapeutische Maßnahmen helfen dabei, die anfallenden Sekrete aus der Lunge zu entfernen. Zudem sollten Infektionen der Atemwege vermieden werden. 


Mukoviszidose (zystische Fibrose)

Die Mukoviszidose ist eine Erbkrankheit, die bei etwa 1 von 2.500 Menschen auftritt. Sie führt dazu, dass das Sekret vieler Drüsen in deinem Körper zäher ist als normal. Auch in der Schleimhaut deiner Atemwege produzieren spezielle Drüsen ein Sekret. Wie genau die Schleimhaut funktioniert, erfährst du hier. Mukoviszidose führt dazu, dass das produzierte Sekret zäher ist als normal. Somit kann es durch die Flimmerhärchen in den Innenwänden deiner Atemwege schlechter abtransportiert werden.

Seit 2016 werden in Deutschland alle Neugeborenen auf diese Erkrankung untersucht, um sie möglichst frühzeitig zu behandeln („Screening"). Dadurch können die Folgen der Erkrankung gemildert oder hinausgezögert werden.


Mukoviszidose Symptome

Da der zähe Schleim schlecht abtransportiert wird, führt dies schon früh im Leben der Patienten zu Dauerhusten. Meist äußert sich der Husten auch in produktivem Husten. Im späteren Verlauf der Krankheit kommt es zu Atemnot. Zudem bilden sich Bronchiektasen mit den entsprechenden Symptomen wie Trommelschlegelfinger.


Mukoviszidose Untersuchungen

Anamnese, körperliche Untersuchung, Ganzkörperplethysmographie, Schweißelektrolyttest, Laboruntersuchung


Mukoviszidose Behandlung

Auch bei der Behandlung von Mukoviszidose ist es wichtig, dass du viel und ausreichend trinkst. Zudem hilft die Inhalation von Kochsalzlösung, den Schleim flüssiger zu machen. Des Weiteren hilft dir spezielle Physiotherapie dabei, den Schleim aus deinen Atemwegen zu entfernen. Zudem sollten Infektionen der Atemwege vermieden werden.

Seit Neuestem gibt es speziell für die Mukoviszidose entwickelte Medikamente. Auf diesem Gebiet laufen derzeit weitere Studien.

hamburgerlungenpraxis logo

Jetzt den nächsten Termin vereinbaren