Leidest du nach der Erkrankung an COVID-19 immer noch an Symptomen? Dieses Phänomen ist unter dem Namen Post-COVID-Syndrom oder Long-COVID bekannt. Doch wie kommt es dazu und was wissen wir bis jetzt darüber?
Die Infektion mit dem Coronavirus führt anfangs zu einer akuten Entzündung der Atemwege. Bei schweren Krankheitsverläufen greift die Entzündung von den Atemwegen auf das Lungengewebe und schließlich auf andere Organe des Körpers über. Die Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 wird auch als COVID-19 Erkrankung bezeichnet. Die akute Phase der COVID-19 Erkrankung erstreckt sich in der Regel über mehrere Tage und kann unterschiedlich schwer verlaufen. Die meisten Erkrankungen können zuhause behandelt werden und sind nach 7 bis 14 Tagen überstanden. Manchmal ist aber auch eine Behandlung im Krankenhaus notwendig.
Der aktuellste Stand der Wissenschaft ist seit Kurzem in einer deutschsprachigen Leitlinie zusammengefasst (LINK). Diese Leitlinie dient den behandelnden Ärzten als praktischer Leitfaden und wird regelmäßig aktualisiert.
Was Ärzte darunter verstehen und was Ärzte bislang darüber wissen, erklären wir dir im folgenden Artikel.
Post-COVID, Long-COVID und andere Begriffe
Obwohl die COVID-19 Erkrankung meistens in den ersten wenigen Tagen folgenlos ausheilt klagen manche Patienten auch nach vielen Wochen noch über anhaltende Symptome. Solche gesundheitlichen Beschwerden werden häufig als Post-COVID-Syndrom (PCS) bezeichnet. Neben der Bezeichnung Post-COVID-Syndrom wird auch oft der Begriff Long-COVID verwendet. Es handelt sich aber nicht immer um langanhaltende Beschwerden („Long-COVID“), sondern teilweise auch um Symptome, die erst in der Phase nach der akuten Erkrankung neu aufgetreten sind („Post-COVID“/ „Post-Akut-Phase“). Wir verwenden in diesem Artikel deshalb die Bezeichnung „Post-COVID-Syndrom“ (PCS) oder „Post-COVID-Beschwerden“, um diesen zusätzlichen Aspekt abzubilden
Post-COVID-Syndrom: Was ist das und woher kommt es?
Das Post-COVID-Syndrom nimmt seinen Ursprung in der akuten Krankheitsphase. Um also das Post-COVID-Syndrom besser zu verstehen, schauen wir uns zunächst den Erkrankungsmechanismus in der akuten Phase an.
Die akute Phase der Coronainfektion
Das Coronavirus vermehrt sich am Anfang der Erkrankung in den oberflächlichen Schleimhautzellen der oberen und unteren Atemwege. Als obere Atemwege bezeichnen wir den den Mund-Nasen-Rachen-Raum bis zum Kehlkopf. Unterhalb des Kehlkopfes beginnen die Bronchien der Lunge. Diese bezeichnen wir auch als untere Atemwege.
Wie beeinflusst das Coronavirus unseren Körper?
Eine der Besonderheiten des Coronavirus ist, dass das Virus sehr früh im Laufe der Erkrankung aus den Atemwegen in die Blutgefäße der Atemwege übertritt. Über die Blutbahn kann das Virus dann in ganz unterschiedliche Organe des Körpers gelangen. Dort führt das Coronavirus dann zu einer Gefäßentzündung (=Endotheliitis).
Die Gefäßentzündung hat zur Folge, dass das Blut in den entzündeten Gefäßen schlechter fließt. Diese Gefäßentzündungen und Gefäßverstopfungen führen je nach Organ zu unterschiedlichen Schäden.
In den betroffenen Blutgefäßen der Lunge führt die Gefäßentzündung und Gefäßverstopfung zu einer Unterbrechung des Blutstroms. Wir bezeichnen das als Lungenarterienembolie. Bei einer Lungenarterienembolie ist in den betroffenen Bereichen der Lunge der Gasaustausch gestört. Luft und Sauerstoff können zwar in diese Bereiche ein- und ausströmen, aber von dort kann der Sauerstoff nicht in das Blut übertreten.
Die Auswirkungen durch das Coronavirus auf die Atmung und auf andere Organe
Die Patienten empfinden diesen gestörten Gasaustausch als Luftnot. Da die Lunge über sehr viele Gefäße verfügt und in der Regel nicht alle Gefäße gleichzeitig betroffen sind, kommt trotzdem noch genug Sauerstoff im Körper an, um die Organe damit zu versorgen. Wenn du dich aber körperlich belastest, kommst du schneller „aus der Puste“ als üblich.
Diese Komplikation der Coronavirusinfektion kann direkt in der akuten Phase der Erkrankung auftreten, wahrscheinlich aber auch noch einige Tage bis Wochen danach.
In der Niere kann die Gefäßentzündung dazu führen, dass kein Urin mehr produziert wird. Die Funktion der Niere muss in der akuten Phase dann mit einer Maschine ersetzt werden. Wir nennen das Blutwäsche oder Dialyse. Im Gehirn kann die Gefäßentzündung zu Verwirrtheit, Vergesslichkeit und Konzentrationsstörungen führen.
Schon in der akuten Phase kann sich die Coronainfektion in vielen Organen äußern und dort zu Schädigungen führen. Dann sprechen Ärzte von einem schweren akuten Krankheitsverlauf. Obwohl die COVID-19 Erkrankung manchmal schwer verläuft bilden sich die meisten dieser Schädigungen jedoch rasch zurück. Manchmal bleiben jedoch Schäden zurück oder entwickeln sich erst in der Zeit nach der akuten Erkrankung. Dabei muss die akute Erkrankungsphase gar nicht schlimm verlaufen sein: auch nach milden COVID-19 Erkrankungen können anhaltende Symptome bestehen bleiben.
Wie sich diese Organschädigungen in der Zeit nach der akuten Phase der Erkrankung verhalten, erklären wir dir im nächsten Abschnitt.
Die Phase nach der akuten Coronainfektion: Post-COVID
Das Wort „post“ kommt aus dem Lateinischen und kann mit „danach“ übersetz werden. Post-Covid bezeichnet also die Zeit nach der akuten Coronavirusinfektion und COVID-19 Erkrankung.
Im vorigen Abschnitt haben wir dir erklärt, wie das Virus von den Atemwegen in andere Organe kommt und dort zu Schädigungen führen kann. Die akute Erkrankung kann aber ganz unterschiedlich schwer verlaufen.
Bei ca. 81 von 100 Patienten (81%) verläuft die akute Coronainfektion mild oder moderat. Das bedeutet, dass keine Krankenhausbehandlung notwendig ist und die Symptome sich nach einigen Tagen von selbst wieder bessern.
Bei 14 von 100 Patienten (14%) ist eine Krankenhausbehandlung notwendig. Das ist häufig dann der Fall, wenn der Sauerstoffwert im Blut besonders niedrig ist und zusätzlicher Sauerstoff gegeben werden muss.
Ein kleiner Teil der Betroffenen, etwa 5 von 100 (5%), werden so schwer krank, dass sie auf der Intensivstation behandelt werden müssen. Eine Behandlung auf der Intensivstation bedeutet häufig, dass eine künstliche Beatmung und künstliches Koma notwendig sind. Seitdem die Omikron-Variante des SARS-CoV-2 Virus vorherrscht sind schwere Verlaufsformen deutlich seltener. Eine Behandlung auf der Intensivstation kommt weiterhin vor, ist aber inzwischen eher die Ausnahme.
Die Phase nach der akuten Infektion hängt stark mit der akuten Krankheitsphase zusammen.
Zusammenhang zwischen akuter Phase und Post-COVID-Syndrom
Je ausgeprägter die Symptome in der akuten Krankheitsphase sind, desto länger dauert es bis die Symptome wieder komplett verschwunden sind. Dies konnte auch in einer Studie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Kiel gezeigt werden (LINK). Patienten, die im Krankenhaus oder sogar auf der Intensivstation behandelt werden mussten, brauchen also besonders lang um wieder symptomfrei zu werden.
Aber auch manche Patienten mit leichten Verläufen der Erkrankung leiden noch viele Wochen unter anhaltenden Symptomen wie Husten, Luftnot oder eingeschränkter Belastbarkeit. Auch nicht erholsamer Schlaf, reduzierte Konzentrationsfähigkeit, reduzierte Aufmerksamkeit, Verwirrtheit („brain fog“) und schnelle Erschöpfbarkeit („Fatigue“) werden als häufige Probleme von den Patienten genannt.
Diese anhaltenden Symptome, die bereits in der Akutphase begonnen haben, sind ein Teil des Post-COVID-Syndroms.
Warum heißt es Post-COVID-Syndrom?
Syndrom heißt in diesem Zusammenhang, dass ganz unterschiedliche Symptome und ganz unterschiedliche Organsysteme dazu gehören können. Die Symptome einer Lungenschädigung sind häufig Husten, Luftnot und Belastungseinschränkung.
Eine Nierenschädigung äußert sich über eine schlechtere Entgiftungsfunktion der Niere.
Eine Schädigung des Gehirns äußert sich unter anderem durch eine schlechtere Konzentrationsfähigkeit oder erhöhte Müdigkeit oder Kopfschmerzen. Alle Symptome zusammen werden als Post-Covid-Syndrom bezeichnet.
Daneben gibt es aber auch Symptome, die in der akuten Krankheitsphase noch nicht vorhanden waren, die sich aber im direkten zeitlichen Zusammenhang neu entwickelt haben.
Wahrscheinlich existieren unterschiedliche Unterformen dieses neuen Krankheitsbildes — das ist aber noch nicht endgültig erforscht.
Sofern es keine anderen Erklärungen für diese neu entwickelten Symptome gibt, besteht der Verdacht, dass auch diese neuen Symptome mit der Coronainfektion zusammenhängen. Auch die Symptome, die nach der Akutphase neu auftreten, werden unter dem Begriff Post-COVID-Syndrom zusammengefasst.
Post-COVID - Wer ist betroffen?
Von diesen neu auftretenden Symptomen sind sowohl Patienten mit schwerem Krankheitsverlauf betroffen, als auch solche mit mittelschwerem oder leichtem Verlauf. Wichtig ist aber, dass andere Ursachen ausgeschlossen wurden bevor der Verdacht auf ein Post-COVID-Syndrom geäußert wird. Da Symptome wie reduzierte körperliche Belastbarkeit unspezifisch sind können auch andere Erkrankung dafür verantwortlich sein.
Bei Virusinfektionen der Atemwege halten die Symptome häufig noch über mehrere Wochen an. Die ersten drei Monate nach der Infektion zählen deshalb noch zur akuten Phase der Erkrankung („akute COVID-19 Erkrankung“/ „subakute Phase der COVID-19 Erkrankung“). Symptome in dieser Zeit verschwinden in aller Regel von alleine und eine weitere Abklärung ist nur selten notwendig. Erst wenn die Symptome für mehr als 3 Monate anhalten oder sich sogar noch verschlimmern, bzw. neue Symptome hinzukommen ist eine weitere Abklärung angezeigt. Symptome, die nach mehr als 3 Monaten noch vorhanden sind und mit der Coronavirusinfektion in Zusammenhang stehen, werden als Post-COVID-Syndrom bezeichnet.
Das lange Andauern der Symptome oder die sich neu entwickelten Symptome beim Post-COVID-Syndrom führen zu einer Beeinträchtigung des Wohlbefindens der Patienten. Sie bekommen zum Beispiel schlechter Luft oder sind auf andere Weise in ihrem Alltag eingeschränkt.
Aber werden die Organe durch die Infektion vielleicht dauerhaft geschädigt? Werden die Organe vielleicht auch dann geschädigt, wenn ich als Patient gar keine Symptome wahrnehme?
Auf diese Fragen gehen wir im folgenden Abschnitt ein.
Folgeerkrankungen nach einer Coronainfektion
Das Coronavirus kann in der akuten Phase der Erkrankung über die Blutgefäße in viele Organe des Körpers gelangen. Von diesem Prozess spürst du normalerweise nichts. Wenn in der akuten Phase der Erkrankung dein Blut und deine Organe nicht von einem Arzt untersucht wurden, lässt sich später nicht sagen, ob hier neben den Atemwegen weitere Organe infiziert waren.
In der Folge der Erkrankung kann dein Arzt untersuchen, ob Schädigungen an wichtigen Organen vorliegen (u.a. Lunge, Leber, Herz, Niere). Das macht vor allen Dingen dann Sinn, wenn du nach einer Infektion besonders lange gesundheitlich beeinträchtigt bist.
Unabhängig vom speziellen Infektionsweg des Coronavirus mit seiner Gefäßentzündung, könnten auch wiederholte Infekte mit anderen Viren einen dauerhaften Effekt auf deine Gesundheit haben. Es könnte sein, dass häufige Virusinfekte in Kombination mit anderen Organschädigungen im Lauf des Lebens zu dauerhaften Organschäden führen.
Ob Virusinfektionen im Allgemeinen und die Coronavirusinfektion im Besonderen ein möglicher Ausgangspunkt für chronische Erkrankungen sind, lässt sich aktuell noch nicht sagen. Um diesem Verdacht nachzugehen sind Beobachtungsstudien notwendig, die betroffene Patienten über mehrere Jahre begleiten. Ein solches Forschungsprojekt ist zum Beispiel die COVIDOM-Studie, die in Schleswig-Holstein, Würzburg und Berlin durchgeführt wird. Bei dieser Beobachtungsstudie werden Patienten nach überstandener Coronavirusinfektion genau untersucht und über eine gewisse Zeit begleitet.
Da die Erkrankung selbst erst seit Dezember 2019 bekannt ist, lässt sich über langfristige Organschäden und Folgeerkrankungen bislang noch wenig sagen. Die Ärzte die an der COVIDOM-Studie beteiligt sind erhoffen sich aber eine Antwort auf die Frage, was das Coronavirus langfristig mit dem Körper macht.
Mögliche Erklärungen für die Entstehung eines Post-COVID-Syndroms sind:
— Immundysregulation: Im Zusammenhang mit Post-COVID-Beschwerden wird die Reaktivierung von verschiedenen Pathogenesen diskutiert, darunter Herpesviren wie EBV oder HHV-6
— Microbiom Dysbiose: Die SARS-CoV-2 Infektion kann sich auf die Zusammensetzung der Bakterien z.B. im Darm auswirken. Außerdem wird auch von Wissenschaftlern diskutiert, dass kleine Mengen an vermehrungsfähigen Virus im Körper verbleiben könnte (Virus-Persistenz)
— Autoimmunität: Durch sogenannte „Auto-Antikörper“ entstehen Immunprozesse, die sich gegen den eigenen Körper richten. Das Immunsystem greift also den eigenen Körper an.
— Endotheliale Veränderung und Mikrozirkulationsstörungen: Sowohl die Blutzellen, als auch die flüssigen Bestandteile des Bluts können in ihren Eigenschaften verändert sein. Das führt dazu, dass das Blut vor allen Dingen in den kleinsten Gefäßen nicht mehr so gut fließt.
— Dysfunktionale Nervensignalwege: Fehlgeleitete Signalwege im Hirnstamm oder Vagusnerv können zu unterschiedlichen Missempfindungen und Organphänomenen führen.
Eine Übersicht über das, was Ärzte aktuell über das Post-Covid- Syndrom an den einzelnen Organen wissen, geben wir dir im folgenden Abschnitt.
Post-COVID-Syndrom: Die betroffenen Organe
Da die Atemwege als erstes von dem Virus betroffen sind, ist auch das Interesse an den Folgeschäden für die Lunge besonders hoch. Schauen wir uns also zunächst die Lunge an.
Lunge und Atemwege
Husten, Luftnot, reduzierte körperliche Belastbarkeit und Müdigkeit sind wichtige Leitsymptome in der Lungenmedizin. Leitsymptome bedeutet, dass die Ursachen dieser Symptome am ehesten in der Lunge zu finden sind und weniger wahrscheinlich in anderen Organen. Alle genannten Symptome können beim Post-COVID-Syndrom auftreten. Wir betrachten die Symptome im Einzelnen und erklären dir, was du und dein Lungenarzt eventuell dagegen unternehmen könnt.
Husten durch Post-COVID-Syndrom
Husten ist das häufigste Symptom in der akuten Phase der Coronavirusinfektion und oft auch das erste Symptom der Erkrankung. Husten ist ein Schutzreflex deines Körpers. Wenn du etwas verschluckt hast oder sich bei einer Entzündung eitriges Lungensekret bildet, kannst du es durch Husten loswerden. Entzündungen mit Viren verursachen zwar meist wenig Sekret, sie reizen aber die Atemwege und führen zu Husten. Deshalb haben Patienten mit einem viralen Infekt einen ständigen Hustenreiz. Der Husten ist aber trocken, da Sekret nicht der Auslöser des Hustens ist.
Diesen trockenen Husten kannst du möglicherweise dadurch kontrollieren, dass du ausreichend viel trinkst. Wiederholte kleine Mengen Flüssigkeit können die gereizte Schleimhaut im Rachen beruhigen. Warme, gesüßte Getränke (Milch, Honig) können manchmal zusätzlich helfen den Hustenreiz zu lindern. Mit diesen Maßnahmen erreichst du allerdings nur die Schleimhaut des Rachens.
Um auch die Nasenschleimhaut und die Oberfläche der Bronchien zu erreichen und zu beruhigen, kann es helfen mit Wasserdampf zu inhalieren. Es ist nicht unbedingt notwendig dem Wasser zusätzliche Wirkstoffe zuzufügen. Der feuchte Dampf alleine wirkt bereits beruhigend auf die angespannten Atemwege.
Husten kann aber auch Symptom anderer Lungenkrankheiten sein. Wenn der Husten also auch nach mehreren Wochen nicht verschwunden ist, oder schlechter wird, ist das ein Grund hier nach Ursachen zu suchen. Dabei kann dir neben dem Hausarzt auch ein Lungenarzt helfen. Außerdem solltest du natürlich alles vermeiden, was deinen Husten verstärken kann. Dazu gehört der Verzicht auf das Rauchen ebenso wie der Verzicht auf starke Gerüche oder Düfte aus Parfums oder Deodorants.
Luftnot durch Post-COVID-Syndrom
Als Luftnot wird das Gefühl bezeichnet nicht genug Luft zu bekommen. Dieses Gefühl kann sehr quälend sein. Die Intensität dieses Gefühls muss sich aber nicht unbedingt in den Untersuchungsergebnissen deines Lungenarztes widerspiegeln. Du kannst starke Luftnot haben und der Sauerstoffgehalt in deinem Blut ist normal. Du kannst aber auch niedrige Sauerstoffwerte im Blut haben und davon wenig spüren. Beides ist möglich. Luftnot ist immer ein Alarmsignal. Wenn sich deine Luftnot verschlimmert oder plötzlich ganz stark wird, solltest du einen Arzt oder den Rettungsdienst kontaktieren.
Manchmal ist die Luftnot von der Körperposition abhängig. Wenn du dich zum Beispiel aufrecht hinsetzt und die Lungenflügel dadurch besser belüftet werden, kann sich das Gefühl der Luftnot verringern. Vielleicht gibt es eine bestimmte Körperposition, die dir besonders gut hilft. Auch die Muskulatur die dir beim Ein- und Ausatmen hilft kann in bestimmten Positionen besser wirken. Verschiedene Atemtechniken, die dir vielleicht helfen können sind im Beitrag zum Thema Atmung zusammengefasst. Dort erklären wir auch, wie die Atmung grundsätzlich funktioniert.
Reduzierte Belastbarkeit durch das Post-COVID-Syndrom
Während der akuten Phase der Erkrankung hast du dich vielleicht krank und schlapp gefühlt. Dieses Gefühl vergeht normalerweise wieder rasch nach der akuten Phase. Wenn du noch mehrere Wochen nach der akuten Erkrankung das Gefühl hast, dich noch nicht richtig belasten zu können, ist das ein Grund weiter nachzuforschen. Manchmal genügt es einfach geduldig und beharrlich zu bleiben. Manchmal ist die reduzierte Belastbarkeit aber auch Ausdruck einer Gasaustauschstörung der Lunge, einer Herzschwäche, oder einer anderen Erkrankung. Diese möglichen Ursachen sollten ausgeschlossen werden. Dann kannst du mit Hilfe von körperlichem Training auch wieder an deinen vorherigen körperlichen Leistungsstand anknüpfen.
Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit durch das Post-COVID-Syndrom
Sowohl die Infektion mit dem Coronavirus, als auch die Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus, können sich auf deine psychische Gesundheit auswirken. Bei der Infektion können Gefäßentzündungen in deinem Gehirn eine Rolle spielen und sich auf Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit, Merkfähigkeit, Müdigkeit und Schlaf auswirken. Unabhängig davon können sich die Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung oder ein zu niedriger Vitamin D-Spiegel auf deine Stimmung und psychische Gesundheit auswirken. In diesen Fällen solltest du immer einen Arzt aufsuchen. Die folgenden Empfehlungen ersetzen keinen Arztbesuch und keine ärztliche Empfehlung.
Fatigue durch das Post-COVID-Syndrom
Erschöpfung und Müdigkeit sind Ausdruck von sehr vielen Erkrankungen. Das Coronavirus ist da keine Ausnahme. Allerdings scheint das Coronavirus besonders häufig einen Zustand auszulösen, den wir als Fatigue bezeichnen. Fatigue beeinträchtigt alles, was du in deinem Leben tust. Um dich zu konzentrieren, Probleme zu lösen, Entscheidungen zu treffen und dein Leben zu gestalten brauchst du eine gewisse Energie. Fatigue bedeutet, dass du die dafür notwendige körperliche und psychische Energie gerade nicht aufbringen kannst. Warum das so ist, verstehen Ärzte immer noch nicht genug. Mit einigen Techniken kannst du dich selbst dabei unterstützen wieder an deine Energie zu kommen.
Gegen Fatigue beim Post-COVID-Syndrom
Plane deinen Tag - Die Aufgaben, die du an einem bestimmten Tag vorhast kannst du vielleicht in mehrere kleine Teile und Teilaufgaben zerlegen. Beginne mit einem leicht erreichbaren Ziel und nimm dir genug Pausen zwischen den einzelnen Tätigkeiten. Mute dir dabei nicht zu viel zu und höre auf deinen Körper. Vielleicht hilft es dir ein Aktivitätstagebuch zu führen. Oder du kannst auch moderne Hilfsmittel, wie Smartwatches oder Fitnessarmbänder zur Hilfe nehmen, um deine tägliche Aktivität objektiv zu messen. Vielleicht schaffst du ja mehr als du denkst? Oder du siehst dann, dass es täglich etwas besser wird mit deiner Aktivität – obwohl du vielleicht die Verbesserungen vielleicht noch nicht selbst wahrnimmst.
Überanstrenge dich nicht mit Post-COVID-Syndrom
Teile dich ein - Wenn du an einem Tag besonders viel erledigst und an einem anderen Tag besonders wenig, kann das frustrierend sein. Versuche solche Ungleichmäßigkeiten zu vermeiden. Vielleicht hilft es dir gleich die ganze Woche mit ihren verschiedenen Tagen zu planen. Wenn du eine Tätigkeit begonnen hast, setze dich nicht unter Druck wenn du sie nur mit einer bestimmten Geschwindigkeit ausüben kannst. Das ist OK. Versuche das zu erledigen, was du schaffst.
In Bewegung bleiben hilft dir bei Post-COVID-Syndrom
Vermeide langes Sitzen oder das Verharren in einer einzigen Position. Bleibe in Bewegung, auch wenn du zum Beispiel auf der Arbeit bist. Vielleicht hilft es dir deine Bewegung und deine tägliche Schrittzahl mit einem Fitnessarmband aufzuzeichnen.
Mit Post-COVID-Syndrom wieder in einen normalen Schlafrhythmus kommen
Während einer akuten Infektion ist es üblich viel zu schlafen. Wenn du dich von einer Infektion erholst kann dein Schlafrhythmus manchmal durcheinander sein. Du hast dann Schwierigkeiten wieder in eine Schlafroutine zu kommen.
Um wieder in einen gewohnten Schlafrhythmus zu kommen, kann es dir helfen:
Wenn du innerhalb von 30 Minuten nach dem zu Bett gehen noch keinen Schlaf gefunden hast, stehe noch einmal auf und versuche in einem anderen Raum zur Ruhe zu kommen, bis du wieder müde bist.
Tagsüber kann ein „Power Nap“ von 30 Minuten manchmal helfen um die Tagesmüdigkeit zu überwinden. Tagesmüdigkeit kann aber auch ein Hinweis auf eine schlafbezogene Atmungsstörung sein. Besprich das am besten mit deinem Arzt oder deinem Lungenarzt.
Angst und Depression beim Post-COVID-Syndrom
Angst zu haben ist eine natürliche und oft auch hilfreiche Reaktion. Manchmal können Ängste aber auch lähmend sein. Die Angst, dass mit deinem Körper etwas nicht stimmt ist oft der Anlass einen Arzt aufzusuchen und eine mögliche Erkrankung zu behandeln. Wenn der Arzt keine Erkrankung findet, kann manchmal auch die Angst selbst die Erkrankung sein. Auch Traurigkeit ist eine normale Reaktion auf traumatische oder besonders extreme Ereignisse. Aber auch Traurigkeit kann krankhaft sein, wenn sie ein gewisses Maß übersteigt.
Falls du den Eindruck hast, dass Ängste, Traurigkeit besonders stark ausgeprägt sind oder deine psychische Gesundheit beeinträchtigt, solltest du dir ärztliche Unterstützung holen.
Wichtige Informationen, Adressen und eine Notfalltelefonnummer findest du hier
Auswirkungen von Post-COVID-Syndrom aufs Nervensystem
So wie das Coronavirus in der Lunge dazu führen kann, dass manche Bereiche nicht gut durchblutet werden, kann das auch im Gehirn passieren. Die Folgen davon sind ganz unterschiedlich.
Post-COVID-Syndrom - Konzentrationsschwäche, geringere Aufmerksamkeit & Vergesslichkeit
Viele Patienten beklagen Störungen von Konzentration und Aufmerksamkeit sowie eine zunehmende Vergesslichkeit. Nach allem was wir bisher wissen, werden diese Störungen mit der Zeit von alleine wieder besser. Bei manchen Patienten dauert es aber länger.
In spezialisierten Zentren, zum Beispiel an Universitätskliniken, gibt es manchmal bestimmte Gedächtnisambulanzen. Die Ärzte dort können die Art der Einschränkung besonders genau beschreiben und spezielle Übungen empfehlen.
Kommt das Riechen und Schmecken wieder?
Der Verlust des Geruchssinns ist ein frühes und häufiges Symptom der Coronavirusinfektion. Die Erklärung dafür ist, dass das Virus in der Riechschleimhaut und im Riechnerv zu entzündlichen Veränderungen führt. Das Riechhirn ist in der Regel jedoch nicht betroffen. Deshalb kommt das Riechvermögen auch nach einiger Zeit wieder zurück.
Falls das besonders lange dauert, kann der Riechnerv auch trainiert werden. Das klappt in dem du regelmäßig, am besten jeden Tag, bestimmte Düfte bewusst riechst. Diese sollten sich in ihrer Qualität voneinander unterscheiden und in ihrer Intensität gleich bleiben. Dafür gibt es zum Beispiel bestimmte „Duft-Quartette“, die aus Riechstiften bestehen. Diese setzen Düfte wie Zitrone, Rose, Gewürznelke und Eukalyptus frei.
Durch das tägliche Riechen daran wird dein Riechnerv trainiert. Genauer kann dir das aber dein Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder dein Neurologe erklären und empfehlen.
Krämpfe und Schmerzen
Schmerzen sind grundsätzlich immer ein Alarmsignal deines Körpers. Du solltest also in jedem Fall darauf achten und immer mit deinem Arzt die Ursache der Schmerzen suchen und behandeln. Für manche Schmerzen lässt sich aber keine gute oder ursächliche Lösung finden.
Dann ist es wichtig mit einem in der Schmerzbehandlung erfahrenen Arzt eine gute Strategie zu finden um mit den Schmerzen umzugehen. Dabei ist es wichtig immer so gut wie möglich in Bewegung zu bleiben.
Die Angst vor Schmerzen sollte nicht dazu führen, dass du dich nicht mehr körperlich bewegst. Neben deinem Verhalten um Schmerzen zu vermeiden oder damit umzugehen sind natürlich auch Schmerzmittel ein wichtiger Baustein. Gerade den Einsatz dieses Bausteins solltest du aber mit mit einem Arzt abstimmen.
Auswirkungen von Post-COVID-Syndrom auf Herz, Niere & Leber
Neben dem Nervensystem sind ebenfalls andere wichtige Organe vom Post-Covid-Syndrom betroffen.
Auswirkungen aufs Herz
Das Herz pumpt das von den Lungen mit Sauerstoff angereicherte Blut in den Körper. Aber auch die Herzmuskelzellen selbst müssen mit Blut versorgt werden. Im Rahmen der Coronavirusinfektion können sich diese Herzmuskelzellen und deren Blutgefäße entzünden und es kommt zu einer Herzmuskelentzündung (=Myokarditis).
Früher, vor der Erfindung von Antibiotika, waren solche Herzmuskelentzündungen nach bakteriellen Infekten noch häufiger. Schwere Herzmuseklentzündungen sind zwar inzwischen selten geworden, trotzdem kann sich daraus eine Herzschwäche entwickeln.
Eine andere Ursache die mit dem Herzen in Zusammenhang steht ist das Postulate Orthostatische Tachykardiesyndrom (POTS).
Bei einer anhaltenden Belastungseinschränkung und Luftnot nach einer Coronavirusinfektion kann es also sinnvoll sein, auch das Herz genauer zu untersuchen. Der erste Schritt dabei ist eine Herzultraschalluntersuchung (=Echokardiographie). Wenn sich hier auffällige Befunde zeigen ist sogar eine Untersuchung des Herzens mit einer Magnetresonanztomographie (MRT) sinnvoll.
Wenn bei dir Luftnot nach einer Coronavirusinfektion ein Problem ist, sollten dein Lungenarzt und dein Kardiologe (=Herzarzt) gut und eng zusammenarbeiten.
Auswirkungen auf Nieren und Leber
Die Nieren und die Leber können in der akuten Phase der Erkrankung über die Gefäßentzündung ebenfalls geschädigt werden. Wichtige Informationen über die Funktionsfähigkeit dieser beiden Organe erhalten deine behandelten Ärzte bereits aus der Untersuchung von Laborwerten aus deinem Blut.
Wenn sich hier Auffälligkeiten zeigen, ist eine weitere Ultraschalluntersuchung des Bauchraums notwendig. Besonders wenn du an einem oder beiden Organe vorerkankt bist, sollten deine Ärzte besonders achtsam sein und mit entsprechenden Experten zusammenarbeiten.
Chronisches Fatiguesyndrom / myalgische Enzephalomyelitis (CFS/ME)
Das Post-COVID-Syndrom ist eine neue Erkrankung, die man mit der Infektion mit dm Coronavirus in Zusammenhang bringt. Das Chronische Fatiguesyndrom (CFS/ME) ist eine bereits seit vielen Jahren bekannte Erkrankung, die durch unterschiedliche Ereignisse — darunter verschiedene Virusinfektionen — ausgelöst werden kann. Auch das Coronavirus kann eine CFS/ME Erkrankung auslösen.
Die CFS/ME Erkrankung ist eine besondere Form des Fatiguesyndroms, die sich von der post-infektiösen Fatigue unterscheidet. Neben chronischer Müdigkeit sind für die Diagnose einer CFS/ME auch das Vorhandensein von Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen notwendig, sowie eine Zunahme der Beschwerden nach leichter körperlicher Belastung. Außerdem muss die Zunahme der Beschwerden für mindestens 24 Stunden anhalten (sog. „Kanadische Kriterien“). Bei der Fatigue, die im Rahmen der Coronavirusinfektion als post-infektiöse Fatigue auftritt, handelt es sich in der Regel nicht um CFS/ME. Um diese Unterscheidung vorzunehmen, solltest Du also einen Arzt aufsuchen, der sich mit dieser Diagnose auskennt. Eine möglichst genaue Unterscheidung ist vor allen Dingen deshalb wichtig, weil bei der CFS/ME körperliche Belastung zu einer Verschlechterung der Symptome führt, während Sie bei der post-infektiösen Fatigue Teil der Therapie ist. Das Phänomen der anhaltenden Verschlechterung nach körperlicher Belastung bezeichnet man als „Post-Exertionelle Malaise“ (PEM). PEM ist für ein Post-COVID-Syndrom nicht typisch. Deshalb kann beim Post-COVID-Syndrom auch ein leichtes körperliches Belastungstraining hilfreich sein, während es bei der CFS/ME Erkrankung schadet.
Welche anderen Behandlungsmöglichkeiten beim Post-COVID-Syndrom noch hilfreich sein können erklären wir dir im folgenden Abschnitt.
Behandlungsmöglichkeiten beim Post-COVID-Syndrom
Das Post-Covid-Syndorm ist komplex und vielfältig. Deshalb gibt es auch nicht die eine, einzige Behandlungsmöglichkeit, die als einzige wirkt. Viel wichtiger ist es die Symptome, die mit der Coronavirusinfektion in Zusammenhang gebracht werden genau zu beschreiben.
Um diese Fragen zu beantworten und dir eine optimale Diagnostik und Behandlung anzubieten, ist es besonders wichtig, dass Ärzte aus ganz unterschiedlichen Fachdisziplinen zusammenarbeiten. Dazu gehören neben den Allgemeinmedizinern und Hausärzten Fachärzte für Lungenheilkunde, Kardiologie, Neurologie, Psychiatrie, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde.
Abhängig von deinem Beschwerdebild sollten alle beteiligten Ärzte gemeinsam ein Behandlungskonzept mit dir entwickeln und ein Therapieziel festlegen. Ein wichtiger Bestandteil dieses Therapieziels ist körperliches Training und Rehabilitation. Bevor du damit beginnst, sollten gefährliche Komplikationen der Infektion ausgeschlossen sein. Sobald das passiert ist, ist es wichtig, dass du mit deinen Ärzten in Kontakt bleibst und über eventuelle Änderungen berichtest.
Neben dem körperlichen Training sind außerdem Maßnahmen zur Stressreduktionen und Entspannung wichtig.
Was hilft Dir dabei mit Stress gut umzugehen? Wie kannst Du Überforderung vermeiden und deine persönlichen Ressourcen stärken? Da es häufig zu Schlafproblemen kommt, sind auch Einschlafroutinen wichtig. Das bedeutet regelmäßig zu den selben Uhrzeiten Schlafen zu gehen, ausreichend lange zu schlafen und störende Faktoren wie Bildschirme möglichst lange vor dem Einschlafen nicht mehr zu benutzen. In Einzelfällen kann bei körperlichen Schmerzen eine vorübergehende Schmerztherapie hilfreich sein. Wenn mehrere Probleme gleichzeitig vorliegen, ist es hilfreich, diese nach und nach anzugehen und nicht alle auf einmal. Das führt dazu, dass Therapieerfolge klarer erkennbar sind und steigert die Motivation und Zuversicht, dass die noch bestehenden Gesundheitsprobleme lösbar sind.
Die COVID-19 Erkrankung ist erstmals im Dezember 2019 berichtet worden. Erkenntnisse über die richtige Behandlung und deren Folgen sind deshalb noch sehr neu und können sich möglicherweise im Verlauf auch ändern. Deshalb ist es besonders wichtig, dass du und dein Arzt im Austausch und auf dem neuesten Stand der Wissenschaft bleiben.
In manche Behandlungsmethoden werden von verzweifelten Patienten viele Hoffnungen gesetzt. Dazu gehören zum Beispiel bestimmte Formen der Blutwäsche (Apherese) oder die sogenannte hyperbare Sauerstofftherapie. Für beide Behandlungsmethoden gibt es aber aus den bisher vorliegenden Studien keine Hinweise, dass sie eine gesicherte Wirksamkeit haben. Deshalb werden diese Methoden auch von den Krankenkassen in der Regel nicht übernommen. Wer sich als Patient trotzdem für einen solchen Heilversuch entscheidet, muss die damit verbundenen hohen Kosten selbst tragen. Auch für andere therapeutischen Überlegungen, wie zum Beispiel bestimmte Nahrungsergänzungsmittel gibt es keinen gesicherten Hinweise zur Wirksamkeit. Da diese Maßnahmen in der Regel zumindest nicht schaden und deutlich geringere Kosten verursachen als eine Blutwäsche oder Sauerstofftherapie, sind sie jedoch weniger kritisch zu bewerten.
Die aktuellste Informationen und Empfehlungen zur Behandlung des Post-COVID-Syndroms sind in einer Leitlinie zusammengefasst (LINK). Vor einiger Zeit ist auch eine Patientenfassung zu dieser Leitlinie erschienen (LINK). Die Patientenleitlinie ist in laienverständlicher Sprache geschrieben und enthält trotzdem die wichtigsten Informationen, die auch in der Langfassung der Leitlinie enthalten sind.
Unser Anspruch in der Hamburger Lungenpraxis ist es, unseren Patienten die bestmögliche und wissenschaftlich gesicherte Therapie zukommen zu lassen. Deshalb informieren wir uns fortlaufend in nationalen und internationalen Leitlinien, auf wissenschaftlichen Kongressen und in wissenschaftlichen Fachzeitschriften über die neusten Entwicklungen im Bereich Post-COVID/ Long-COVID.
Post-COVID-Syndrom - Spezielle Sprechstunde in der Hamburger Lungenpraxis
Wir Ärzte in der Hamburger Lungenpraxis verfügen über eine besondere Erfahrung in der Behandlung von Coronaviruspatienten und der Behandlung von Langzeitfolgen, die nach einer akuten Infektion auftreten können.
Siehe folgende Links: LINK + LINK
Genau zu diesen Langzeitfolgen, findest du bei NDR einen Beitrag, in dem auch unser Arzt, Prof. Dr. Thomas Bahmer zum Thema berichtet.
Diese Erfahrung möchten wir auch in unserer Praxis für unsere Patienten umsetzen. Aus unseren wissenschaftlichen Projekten wissen wir, dass eine Untersuchung der Lungenfunktion besonders wichtig ist. Hier lassen sich erste, wichtige Erkenntnisse gewinnen, um bei der weiteren Abklärung von Symptomen die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Für jeden Patienten und jede Konstellation an Symptomen kann die Zusammensetzung der notwendigen Untersuchungen unterschiedlich sein. Manchmal genügt bereits eine ausführliche Erhebung der Krankengeschichte, eine Untersuchung des Bluts, des Herzrhythmus und der Lungenfunktion. Manchmal ist eine Provokationstestung mit Metacholin notwendig um andere Erkrankungen wie zum Beispiel ein Asthma bronchiale auszuschließen.
Außerdem kann es notwendig sein, die Lunge mit einer Röntgenuntersuchung oder sogar einer CT-Untersuchung genauer darzustellen, um möglichen Symptomen auf den Grund zu gehen.
Für alle Symptome, die zum Post-COVID-Syndrom gehören, aber nicht in unser Fachgebiet fallen, arbeiten wir eng mit anderen Spezialisten zusammen.
Fazit zum Post-COVID-Syndrom
Das Post-COVID-Syndrom ist eine komplexe Konstellation von vielen verschiedenen Symptomen. Da das Coronavirus zunächst die Atemwege befällt, sind auch Husten, Luftnot und eine Belastungseinschränkung besonders häufige Symptome beim Post-COVID-Syndrom. Diese Symptome weisen auf eine Schädigung der Lunge hin. Ob diese Schädigungen dauerhaft sind, und ob auch andere Organe dauerhaft geschädigt werden ist aktuell noch unbekannt.
Das chronische Fatigue-Syndrom (CFS/ME) ist eine eigenständige Erkrankung, die von einem Post-COVID-Syndrom abgegrenzt werden muss. Dafür gibt es spezielle Kriterien. Bezüglich des langfristigen Verlaufs hat das Post-COVID-Syndrom eine deutlich günstigere Prognose als CFS/ME und die meisten Beschwerden verschwinden nach einiger Zeit.
Da die meisten Beschwerden bereits innerhalb der ersten 3 Monate verschwinden, ist eine tiefergehende Abklärung häufig nicht notwendig. Auch die Symptome die länger als 3 Monate anhalten, werden häufig im zeitlichen Verlauf besser, allerdings kann dann eine genauere Abklärung notwendig sein, um schwerere Erkrankungen auszuschließen.
In der Post-COVID-Sprechstunde der Hamburger Lungenpraxis werden alle wichtigen Untersuchungen durchgeführt, die auf eine Lungenschädigung nach einer Coronavirusinfektion hinweisen. Wenn nach einer Coronavirusinfektion mehrere Symptome in unterschiedlichen Organsystemen vorhanden sind, ist die gemeinsame Untersuchung und Behandlung durch unterschiedliche Fachexperten besonders wichtig.
Belastungsintoleranz und damit PEM ist ein mögliches Symptom von Post COVID.
siehe Leitfaden der Charité
https://cfc.charite.de/fuer_patienten/post_covid/
Sehr geehrte Frau Drechsel,
vielen Dank für Ihren Kommentar zu unserem PCS Artikel.
Bei der Post-Exertionellen Malaise (PEM) im Zusammenhang mit CFS/ME handelt es sich um ein klinisches Beschwerdebild, das sich in Ausmaß und Intensität wahrscheinlich von den Beeinträchtigungen in Zusammenhang mit der Postviralen Fatigue (PVF) — worauf sich der Beitrag der Charité bezieht — unterscheidet. Insbesondere in Zusammenhang mit Post-COVID Beschwerden ist hier noch weitere Forschung nötig. Nach aktuellem Wissensstand liegt eine klinisch bedeutsame PEM bei der Mehrheit der Post-COVID-Syndrom Patienten nicht vor. In den aktuellen Leitlinien zur Behandlung des Post-COVID-Syndroms (PCS) besteht deshalb auch für Patienten mit vorhandener Fatiguesymptomatik die Empfehlung je nach individueller Symptomatik ein kontrolliertes körperliches Training durchzuführen. Dabei soll jedoch unter anderem durch „Pacing“ darauf geachtet werden, dass eine PEM vermieden wird (https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/020-027).